FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der deutlichen Korrektur am Ende der vergangenen Woche hat sich der Dax am Montag stabilisiert. Erste Schnäppchenjäger griffen nach den jüngsten Verlusten wieder zu. Etwas Mut machten zudem weitere Kursgewinne bei US-Technologiewerten. Zum Handelsschuss verbuchte der deutsche Leitindex ein Plus von 0,37 Prozent auf 18 068,21 Punkte.

In der vergangenen Woche hatte der Dax den Bruch seines seit Oktober 2023 gültigen Aufwärtstrends bestätigt. Neben der politischen Unsicherheit in Frankreich und der Diskussion über einen Zollstreit der EU mit China hält auch die Zurückhaltung der US-Notenbank Fed mit Blick auf Zinssenkungen die Anleger davon ab, größere Risiken einzugehen.

Der MDax mit den mittelgroßen Werten verlor am Montag 0,92 Prozent auf 25 483,51 Zähler und litt vor allem unter den sehr hohen Kursverlusten für die Aktien von Carl Zeiss Meditec und Evotec .

Der Medizintechnikkonzern Carl Zeiss Meditec hatte wegen einer unerwartet langsamen Erholung des Gerätegeschäfts seine Ziele für das Geschäftsjahr 2023/24 gekappt. Die Aktien brachen um mehr als ein Fünftel ein.

Beim Wirkstoffforscher Evotec befürchten die Experten des Researchhauses Intron Health eine weitere Gewinnwarnung. Sie stuften die Aktien doppelt ab von "Kaufen" auf "Verkaufen", woraufhin die Titel mit einem Abschlag von 9,5 Prozent aus dem Handel gingen.

Im Dax gerieten Adidas unter Druck mit minus 2,6 Prozent. Der Sportartikelhersteller geht Vorwürfen der Bestechlichkeit und Unterschlagung gegen Mitarbeiter in China nach. "Adidas nimmt Vorwürfe möglicher Compliance-Verstöße sehr ernst und bekennt sich klar zur Einhaltung gesetzlicher und interner Vorschriften sowie ethischer Standards in allen Märkten, in denen wir tätig sind", heißt es in einem am Montag veröffentlichten Statement. Zuvor hatte die "Financial Times" darüber berichtet.

Zu den größten Gewinnern im Dax zählten die Anteile der Deutschen Börse mit plus 2,1 Prozent nach einer Kaufempfehlung des Analysehauses Kepler-Cheuvreux.

Qiagen erholten sich nach Aussagen zum künftigen Wachstum von ihren anfänglichen Verlusten und gewannen zum Börsenschluss 1,8 Prozent. Der Diagnostikspezialist will in den kommenden Jahren schneller wachsen und seine Profitabilität steigern.

SAF-Holland sprangen mit einem Plus von 8,3 Prozent an die Spitze im Nebenwerteindex SDax . Der Zulieferer für die LKW-Industrie traut sich für 2024 eine höhere Profitabilität als bisher zu.

Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es am Montag um 0,85 Prozent auf 4880,42 Punkte hoch. Mit ähnlichem Plus schloss der Leitindex in Paris, während die Börse in London knapp im Minus den Tag beendete. Die US-Börsen zeigten sich freundlich. Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial stand zum europäischen Börsenschluss etwas höher. Technologiewerte an der Nasdaq waren tendenziell weiter gefragt.

Der Euro kostete nach dem Börsenschluss 1,0718 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0712 (Freitag: 1,0686) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9335 (0,9358) Euro.

Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite bei 2,44 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,11 Prozent auf 125,16 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,49 Prozent auf 132,40 Punkte./ajx/jha/

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---