FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor wichtigen US-Inflationsdaten haben sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt zum Wochenauftakt nicht allzuweit aus dem Fanster gelehnt. Im frühen Handel legte der Dax um 0,23 Prozent auf 15 343,19 Punkte zu. Am Freitag hatte der deutsche Leitindex rund 1,4 Prozent verloren und eine schwankungsreiche Woche mit einem Abschlag von gut einem Prozent beendet. Der MDax gewann am Montagmorgen 0,16 Prozent auf 28 439,20 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um rund 0,4 Prozent.

Der Fokus richtet sich bereits auf die Bekanntgabe der US-Verbraucherpreise am Dienstag und der Erzeugerpreise am Donnerstag. Diese dürften die Einschätzung der US-Notenbank bestätigen, wonach eine Phase sinkender Inflationsraten begonnen hat. "Allerdings ist die Prognoseunsicherheit diesmal etwas größer als sonst", relativierte Commerzbank-Analyst Christoph Balz. Er verwies auf einen neu zusammengesetzten Warenkorb, an dem die Teuerung gemessen wird. Zudem passten viele Anbieter ihre Preise besonders gerne zu Jahresbeginn an.

Die Aktien der Rüstungsunternehmen Rheinmetall und Hensoldt hoben sich mit klaren Kursgewinnen vom Gesamtmarkt positiv ab. Die Rüstungsindustrie macht der Bundesregierung angesichts ausbleibender Aufträge aus dem 100 Milliarden Euro umfassenden Sondervermögen für die Bundeswehr Druck. Für Rheinmetall reichte es mit einem Kursanstieg von 1,6 Prozent für ein Rekordhoch. Hensoldt legten um 1,7 Prozent auf den höchsten Stand seit fast einem Jahr zu.

Die Aktien von BMW verteuerten sich um 0,6 Prozent. Der Autobauer gibt sich zufrieden mit der Gewinnentwicklung im abgelaufenen Jahr. Auf die Frage von "Focus Money", ob die versprochenen Ergebnisziele für 2022 geschafft und der Rekordgewinn eingefahren worden sei, antwortete Finanzchef Nicolas Peter: "Sonst würden wir hier nicht so entspannt sitzen".

Dagegen gerieten die Papiere von Siltronic nach einer Analystenstudie mit minus 4,8 Prozent ins Hintertreffen. Die Privatbank Berenberg hatte die Titel des Wafer-Herstellers von "Buy" auf "Hold" abgestuft. Analyst Gustav Froberg sieht angesichts einer schwächeren Nachfrage nach Unterhaltungselektronik steigende Risiken für die kurzfristigen Ergebnisse von Siltronic.

Noch schlimmer erwischte es die Anteilsscheine des Metallrecyclers Befesa , die als Schlusslicht im MDax um 7,1 Prozent absackten. Sie litten ebenfalls unter einer Abstufung. Die Analysten von Morgan Stanley senkten ihr Rating von "Overweight" auf "Equal-weight".

Die Aktien des Kupferkonzerns Aurubis stiegen hingegen als MDax-Spitzenreiter um 1,7 Prozent, nachdem Morgan Stanley sie von "Underweight" auf "Equal-weight" hochgestuft hatte./edh/men