FRANKFURT (dpa-AFX) - Die 16 000-Punkte-Marke bleibt im Fokus der Dax-Anleger. Nach der Rally am Freitag hatte sich der deutsche Leitindex zum Wochenstart dicht unter dieser psychologisch wichtigen Hürde gehalten, aber kaum bewegt. Ähnlich ging es am Dienstag weiter.

Mit plus 0,09 Prozent auf 15 938,36 Punkte kam der Leitindex im frühen Handel weiterhin fast nicht vom Fleck. Der MDax verlor 0,70 Prozent auf 27 349,38 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 0,36 Prozent auf 4333,16 Punkte.

"Mit der 16 000er Marke direkt vor der Nase steht der Deutsche Aktienindex erneut still. Es fehlen weiterhin die positiven Impulse, um auf dem hohen Niveau und ob der vielen Unsicherheitsfaktoren noch Käufer in den Markt zu locken", sagte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets. Seit vier Wochen bewegt sich der Dax bereits in einer Spanne von rund 400 Punkten oder etwas mehr als zwei Prozent. Unter 15 700 Zählern bekommt er Unterstützung, bei 16 000 ist bisher aber Schluss.

Am Mittwoch könnte mit den Inflationsdaten aus Deutschland und denen aus den USA womöglich wieder mehr Bewegung in den Markt kommen. Weiter im Blick bleibt auch der drohende Zahlungsausfall der USA, sollte der Kongress nicht bald die Schuldenobergrenze anheben.

Unternehmensseitig standen aus dem Leitindex vor allem Daimler Truck mit endgültigen Quartalszahlen sowie Fresenius mit ersten Eckzahlen im Blick. Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck konnte im ersten Quartal seinen Gewinn nahezu verdreifachen. Das Nordamerika-Geschäft jedoch, das laut Goldman-Analystin Daniela Costa "margenstärkste Geschäft" von Daimler Truck, enttäuschte wohl. Die Aktie büßte am Index-Ende 3,6 Prozent ein.

Dagegen sprang der Anteilsschein von Fresenius mit plus 5,0 Prozent an die Dax-Spitze. Der Krankenhausbetreiber und Medizinkonzern startete überraschend dynamisch in das neue Jahr. Der Umsatz stieg moderat, und obwohl das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis rückläufig war, fiel es dennoch deutlich besser aus als von Analysten erwartet. Im MDax gewann das Papier von FMC 1,0 Prozent. Auch die Dialysetochter übertraf mit ihrem operativen Ergebnis die Schätzungen, doch diese seien insgesamt recht anspruchslos gewesen, schränkte Bernstein-Analystin Lisa Bedell Clive ein.

Vage Übernahmespekulationen gaben der RWE -Aktie mit plus 1,1 Prozent Auftrieb. Händler verwiesen auf einen Bericht des spanischen Online-Magazins "OK Diario", wonach der spanischer Versorger Iberdrola angeblich mit Unterstützung der US-Bank JPMorgan einen Kauf von RWE auslotet, um seine Führungsposition bei erneuerbaren Energien zu festigen. In dem Bericht hieß es allerdings auch, dass ein Iberdrola-Sprecher dem Magazin gegenüber bestritt, solch eine Übernahme zu erwägen.

K+S büßten als Schlusslicht im MDax 5,4 Prozent ein, denn der Düngerhersteller wurde zurückhaltender für das laufende Jahr. Er senkte seine Prognosespanne für den operativen Gewinn und auch den freien Barmittelzufluss. Im SDax ging es für Wacker Neuson um 3,7 Prozent abwärts. Allerdings hatte der Baumaschinenhersteller starke Quartalszahlen vorgelegt. Nun folgten Gewinnmitnahmen, denn das Kursplus seit Ende September beläuft sich inzwischen auf satte 80 Prozent.

Änderungen in der Zusammensetzung des MDax und SDax standen ebenfalls im Blick. SMA Solar nahm den Platz des Wirkstoffforschers Evotec im Index der mittelgroßen Werte ein. Die Aktie hatte am Vortag zeitweise ein Rekordhoch bei 109 Euro erreicht, war dann aber etwas zurückgekommen. Nun ging es noch etwas weiter abwärts. Evotec hatte es aufgrund eines Cyberangriffs nicht geschafft, seinen testierten Geschäftsbericht fristgerecht vorzulegen und musste den Index verlassen. Für SMA rückt Süss Microtec in den Index für die kleineren Werte unterhalb des MDax auf. Auch diese Aktie gab nun um 1,2 Prozent nach./ck/mis