FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat seine moderaten Gewinne vom Wochenauftakt am Dienstag noch etwas ausgebaut. Trotz allem aber herrscht am Aktienmarkt laut Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners "aktuell eine fast schon gespenstische Ruhe", was nicht zuletzt an den geringen Tagesschwankungen im Oktober abzulesen sei. "Die große Frage ist jetzt, ob das die Ruhe vor dem Sturm ist." Denn am Dienstagabend beginnt mit der Google-Mutter Alphabet die Berichtssaison der Big-Techs in den USA und bis zur Präsidentschaftswahl ist es auch nur noch eine Woche hin. Hier sehen Umfragen derzeit ein offenes Rennen zwischen Kamala Harris und Donald Trump.

Der deutsche Leitindex legte im frühen Handel um 0,30 Prozent auf 19.590,17 Punkte zu und rückt damit seinem vor knapp zwei Wochen erreichten Rekordhoch bei rund 19.675 Zählern wieder näher. Der MDax der 50 mittelgroßen Börsenwerte verlor unterdessen 0,38 Prozent auf 27.234,77 Zähler. Der EuroStoxx 50 , Leitindex der Eurozone, gewann 0,28 Prozent auf 4.983,52 Punkte.

Im Blick steht konjunkturseitig hierzulande das vom Marktforschungsinstitut GfK ermittelte Verbrauchervertrauen. Es hellte sich im November ein wenig auf. Im späteren Tagesverlauf wird zudem noch das Stimmungsbarometer unter den Verbrauchern in den USA veröffentlicht, wobei auch dort mit Verbesserungen gerechnet wird, wie die Experten der Helaba schreiben.

Favorit im Dax waren die Anteile von Adidas mit plus 2,6 Prozent. Laut RBC-Analyst Piral Dadhani meldete der Sportartikelhersteller zur Bekanntgabe seiner detaillierten Quartalszahlen einen höher als erwarteten Gewinn je Aktie. Er sprach zudem von einer "robusten Geschäftsentwicklung", die sich nun bestätigt habe.

Covestro wurde zwar etwas vorsichtiger, was den Gewinn in diesem Jahr betrifft, doch die Aktie des Kunststoffherstellers reagierte mit plus 0,2 Prozent auf 58,34 Euro kaum. Grund dafür ist, dass Anfang Oktober die lang erwartete Übernahmeofferte des Ölriesen Adnoc aus den Vereinigten Emiraten gekommen war. Geboten werden 62 Euro je Covestro-Aktie, in Summe also knapp 12 Milliarden Euro.

Im MDax büßten dagegen die Papiere der Lufthansa nach Quartalszahlen 3,0 Prozent ein und Hellofresh sogar fast 7 Prozent. Lufthansa legte am frühen Morgen die Quartalszahlen vor. Zwar habe die Fluggesellschaft mit ihren Zahlen die Erwartungen übertroffen, doch sei deren Qualität gering, schrieb etwa Analyst Harry Gowers von JPMorgan zur Lufthansa.

Hellofresh veröffentlichte am Dienstag den detaillierten Quartalsbericht, nachdem das Unternehmen bereits am Freitag die wichtigsten Eckdaten vorgelegt und dabei auch die Prognose für das operative Ergebnis leicht erhöht hatte. Der Kurs der Aktie zog daraufhin um ein Fünftel an. Einen Teil der Gewinne gab das Papier jetzt wieder ab. Nach Einschätzung der US-Großbank JPMorgan hat der Kochboxenversender dank geringer Marketingausgaben ein "großartiges drittes Quartal" hinter sich. Jetzt müsse aber auch der Kundenstamm gehalten werden.

Im SDax ging es für Ceconomy und Vossloh um jeweils ein knappes Prozent nach oben. Analyst Volker Bosse von der Baader Bank sprach von soliden Umsatzzahlen im Geschäftsjahr des Elektronikhändlers. Die aktualisierten Ergebnisziele lägen leicht über dem Konsens und seiner Schätzung. Der Bahntechnikkonzern gab einen Lieferauftrag über rund 75 Millionen Euro zum Bau einer neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke in Marokko bekannt./ck/zb