FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der Erholung zum Wochenauftakt hat der Dax am Dienstag nahezu stagniert. Der deutsche Leitindex Dax stieg um 0,08 Prozent auf 18.458,89 Punkte. Am Vortag hatte die Erholung nahe 18.500 Zählern und am 21-Tage-Durchschnitt geendet. Letzterer ist ein Maß für den kurzfristigen Trend.

Eine spürbare Erholung im Dax scheitere aktuell an der massiven Widerstandszone zwischen 18.450 und 18.500 Punkten, schrieb Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets. Nach dem deutlichen Rutsch vom Rekordhoch seien die Anleger verunsichert und hielten ihr Pulver im saisonal schwachen September eher trocken.

Laut der Commerzbank richtet sich der Fokus bereits auf die Verbraucherpreise aus den USA, die am Mittwoch auf der Agenda stehen, und die US-Erzeugerpreise am Donnerstag. Diesen Daten wird einmal mehr entscheidender Charakter beigemessen vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am 18. September. Dreh- und Angelpunkt der Diskussion ist, wie umfangreich deren erste Zinssenkung ausfallen wird. Mit Blick auf die Europäische Zentralbank an diesem Donnerstag sind sich die Anleger relativ sicher über eine weitere Zinssenkung.

Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen notierte 0,47 Prozent höher bei 25.319,81 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,33 Prozent.

Unter den besten Werten im Dax profitierten RWE und DHL Group mit Gewinnen von jeweils knapp zwei Prozent von positiven Analystenkommentaren. So sind die Aktien des Logistikkonzerns DHL nun der Favorit der JPMorgan-Analystin Alexia Dogani in der europäischen Branche. Dort setzt sie auf Unternehmen mit starken Wettbewerbspositionen bei hohen Eintrittsbarrieren und deutlicher Preissetzungsmacht wie DHL.

Analyst Piotr Dzieciolowski von der US-Bank Citigroup betonte das Potenzial der Papiere des Versorgers RWE in den kommenden 90 Tagen. Angesichts wohl sinkender Zinsen dürfte sich die Anlegerstimmung für den Bereich Erneuerbare Energie aufhellen.

Nach einer Kaufempfehlung durch Goldman Sachs schnellten die Anteilsscheine von Aroundtown an der MDax-Spitze um acht Prozent in die Höhe und erreichten damit das Niveau von März 2023. Refinanzierungen verringerten bei dem Gewerbeimmobilien-Spezialisten die Bilanzrisiken, schrieb Analyst Jonathan Kownator. Insgesamt hellten sich die Aussichten in der Branche auf. Damit waren Immobilenwerte auch europaweit gefragt.

Als klares Schlusslicht im Nebenwerte-Index SDax büßten die Papiere von Renk fast vier Prozent ein. Anleger werteten negativ, dass der Panzergetriebe-Hersteller in den kommenden Jahren Unternehmenszukäufe plant. Der Fokus liegt dabei auf dem Verteidigungsbereich und einem an lokale Gegebenheiten angepassten Ansatz./la/jha/