FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach leichten Verlusten zur Wochenmitte hat der Dax am Donnerstag zurück auf den Erholungspfad gefunden. Freundliche Vorgaben kommen aus den USA, wo der Nasdaq 100 erstmal über die Marke von 20 000 Punkten steigen könnte.

Richtungsweisende Konjunkturdaten stehen nicht auf der Agenda. Interessant dürften allenfalls die Zinssignale aus Großbritannien und der Schweiz sein. Auch in Norwegen wird über die Leitzinsen entschieden. Aus den Reihen der US-Zentralbank Fed wollen sich im Laufe des Tages einige Vertreter zu Wort melden.

Im frühen Handel legte der deutsche Leitindex um 0,66 Prozent auf 18 187,95 Punkte zu und setzte sich so von der runden Marke von 18 000 Punkten weiter ab. Unter diese war der Dax am Freitag zeitweise gefallen, hatte aber an der von charttechnisch interessierten Anlegern viel beachteten 100-Tage-Linie Halt gefunden. Sie gilt derzeit als ein wichtiger mittelfristiger Trendindikator für das Börsenbarometer. Sein bisheriges Wochenhoch hatte der Dax am Dienstag bei 18 214 Punkten erreicht.

Der MDax mit den mittelgroßen Werten stieg am Donnerstag um 0,85 Prozent auf 25 688,65 Zähler. Der EuroStoxx 50 , der Leitindex für die Eurozone, gewann 0,62 Prozent auf 4915,73 Punkte.

Als Dax-Favorit erholten sich die Aktien von Sartorius nach herben Vortagesverlusten um 3,2 Prozent ein wenig. Am Mittwoch waren die Papiere des Pharma- und Laborausrüsters ohne Nachrichten um 14 Prozent auf den tiefsten Stand seit Frühjahr 2020 abgesackt.

Im MDax sprangen unterdessen die Papiere von Evotec mit fast 13 Prozent an die Spitze, während Lufthansa am Index-Ende um 2,5 Prozent nachgaben.

Der Pharmawirkstoff-Forscher Evotec hat Insidern zufolge nach dem Kursverfall der vergangenen Monate das Interesse von Finanzinvestoren auf sich gezogen. Einige Buy-out-Firmen hätten sich Evotec als potenzielles Ziel angeschaut, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Auf Evotec direkt sei bislang noch niemand zugegangen. Das Unternehmen selbst wollte die Meldung nicht kommentieren. Den Kreisen zufolge spricht das Unternehmen aber mit Spezialisten über eine Abwehr möglicher Übernahmeversuche.

Die Anteile der Fluggesellschaft Lufthansa litten unterdessen unter einer gestrichenen Kaufempfehlung der Investmentbank Stifel. "Bevor es besser wird, wird es erst einmal schlechter", überschrieb Analyst Johannes Braun seine Studie zur Lufthansa. Kurzfristig trübe Aussichten überschatteten die mittelfristig immer noch guten Perspektiven.

Analystin Annick Maas vom US-Analysehaus Bernstein Research setzte unterdessen das Kursziel für CTS Eventim etwas höher. Sie bekräftigte zugleich ihr "Outperform"-Urteil und erwartet im August, zur Veröffentlichung der Halbjahreszahlen des Konzertveranstalters und Ticketvermarkters, eine Anhebung der Jahresziele. Die Aktien profitierten mit 2,3 Prozent.

Die Morphosys -Aktien, die am Freitag nach Handelsschluss aus dem MDax entfernt werden, legten um 0,8 Prozent zu. Novartis will die Übernahme des deutschen Biotechunternehmens über ein Squeeze-Out zum Abschluss bringen, das heißt, der Schweizer Pharmakonzern will die Minderheitsaktionäre von Morphosys nun mit einer Barabfindung herauskaufen./ck/mis