FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich am Freitag im frühen Handel kaum vom Fleck bewegt. Mit minus 0,25 Prozent auf 15 949,64 Punkte bleibt die runde Marke von 16 000 Punkten weiter im Fokus. Kursgewinne am Vortag in den USA waren keine große Stütze. Im Wochenverlauf steht beim Dax aktuell rund ein halbes Prozent Verlust zu Buche.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen sank am Freitag um 0,31 Prozent auf 27 097,63 Zähler. Für den EuroStoxx 50 ging es um 0,17 Prozent auf 4290,21 Punkte abwärts.

Seit Ende der vergangenen Woche hat sich das deutsche Börsenbarometer einmal mehr an der Charthürde von 16 000 Punkten festgelaufen. Das Wochenhoch bei knapp unter 16 115 Punkten bleibt die erste Orientierungsmarke nach oben, während die 21-Tage-Linie bei 15 966 Punkten Halt geben sollte. Sie gilt als Gradmesser für den kurzfristigen Trend und läuft seitwärts.

"Der Dax hangelt sich seit Tagen an dieser Linie entlang, und so ist das Indikatorenbild nicht eindeutig", hieß es seitens der Experten der Helaba. Die sich auf Wochenbasis eintrübende technische Perspektive mahne jedoch zur Vorsicht, zumal das in der zweiten Maihälfte markierte Rekordhoch bei knapp unter 16 332 Punkten "keine nachhaltige, dynamische Aufwärtsbewegung zur Folge hatte".

Portfolio-Manager Thomas Altmann sieht dies ähnlich. Er ist jedoch etwas optimistischer gestimmt für den Dax, der nach seinen Worten "wieder an Bewegungsarmut leidet", nachdem er sich an den bisherigen vier Handelstagen dieser Woche in einer engen Spanne bewegt hat. Seine Schlussfolgerung über die Richtungssuche lautet: "Wann und in welche Richtung der Dax ausbricht, ist vollkommen offen."

Unter den Einzelwerten litten im Dax und MDax Chemieaktien unter der Gewinnwarnung des britischen Spezialchemiekonzerns Croda , an der laut dem Analysehaus Bernstein "alle Hauptgeschäftsbereiche einen Teil der Verantwortung tragen". Der schwache Ausblick nährt nun Sorgen in der gesamten Branche, denn Croda rechnet unter anderem mit einer Fortsetzung des Lagerbestandsabbaus in den Industrie- sowie in den konsumentennahen Endmärkten. Außerdem wird eine sich abschwächende Entwicklung im Pflanzenschutzgeschäft erwartet.

Als schwächste Aktien im Leitindex büßten Symrise 3,0 Prozent, BASF 1,5 Prozent und Bayer sowie Brenntag etwas mehr als ein Prozent ein. Evonik , K+S und Wacker Chemie verloren jeweils um die zwei Prozent.

Im Fokus standen zudem die beiden SDax -Unternehmen Auto1 und Shop Apotheke . Ein aktualisierter, sehr positiver Ausblick der US-Gebrauchtwagenplattform Carvana verhalf der Auto1-Aktie zu einem Kursplus von 4,5 Prozent.

Die Papiere der Shop Apotheke büßten zugleich 4,5 Prozent ein. Die britische Bank HSBC äußerte sich negativ zu den Papieren der Versandapotheke und stufte diese von "Hold" auf "Reduce" ab. Allerdings wurde das Kursziel nach der jüngst kräftigen Erholung von 55 auf 72 Euro angehoben. Zugleich hob Analyst Christopher Jonen die Aktie der Konkurrentin DocMorris von "Hold" auf "Buy". Die Bewertungslücke zwischen beiden Aktien hat ihm zufolge "extreme Ausmaße" erreicht./ck/jha/