FRANKFURT (dpa-AFX) - Trotz der Aussicht auf womöglich bald sinkende Leitzinsen in den USA scheint die Luft für den Dax am Donnerstag ein Stück weit raus zu sein. Eine Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed im September ist ein Szenario, das Marktteilnehmer bereits vor der Fed-Sitzung am Vortag für das wahrscheinlichste gehalten hatten.

In der ersten halben Stunde nach der Xetra-Eröffnung sank der deutsche Leitindex zuletzt um 0,52 Prozent auf 18.413,16 Zähler. Analyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets sprach von einer Schaukelbörse. Die Anleger suchten weiter vergeblich nach einer Richtung.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen notierte kaum verändert beim Stand von 25.374,64 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor rund 0,6 Prozent.

Unterschiedlich sind die Vorgaben von den Überseebörsen: Schwächeren asiatischen Märkten stehen hohe Kursgewinne an der US-Technologiebörse Nasdaq gegenüber. In den USA kamen am Vorabend nach Börsenschluss außerdem die Quartalszahlen von Meta gut an. Der Facebook-Konzern scheffelt Milliarden mit seinem Werbegeschäft - und steckt einen großen Teil gleich wieder in den teuren Ausbau von Rechenzentren für Künstliche Intelligenz.

Die deutlich positive Reaktion auf die Kommentare der Fed in Richtung einer geldpolitischen Lockerung stütze die Wahrnehmung, dass Marktteilnehmer vor der Berichtssaison Risikopositionen reduziert hätten und nun schnell bereit seien, die Wetten auf fallende Kurse wieder aufzulösen, hieß es von der DekaBank.

An diesem Donnerstag ist die Tagesagenda hierzulande gut gefüllt mit Quartals- beziehungsweise Halbjahresbilanzen. Der Autobauer BMW verdiente im zweiten Quartal angesichts gestiegener Konkurrenz im wichtigen Markt China weniger als erwartet. Die Aktien verloren 3,5 Prozent. Der Lkw-Hersteller Daimler Truck senkte seine Prognose und dies laut Händlern auch stärker als erwartet. Der Kurs sank ebenfalls um 3,5 Prozent.

Für die Titel des Aromenherstellers Symrise ging es um 2,7 Prozent bergab. Laut Analystin Georgina Fraser von Goldman Sachs verlief das zweite Jahresviertel im Vergleich mit den Wettbewerbern eher enttäuschend.

Eine angehobene Margenprognose im Anschluss an ein starkes Quartal beflügelte dagegen MTU . Mit plus 5,1 Prozent tendieren die Aktien des Triebwerkbauers allmählich wieder in Richtung ihres Rekordhochs.

Deutschlands größter Wohnimmobilienkonzern Vonovia schrieb im ersten Halbjahr erneut Verluste, wird aber bei den Jahreszielen zuversichtlicher. Die Anteile legten um 2,8 Prozent zu./ajx/mis