FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt ist am Dienstag nach negativen Vorgaben aus den USA und von den asiatischen Börsen eingeknickt. Nach der jüngsten Stabilisierung fiel der Dax im frühen Handel unter die Marke von 19.000 Punkte und notierte zuletzt 0,80 Prozent tiefer bei 18.951,01 Zählern. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen büßte 0,47 Prozent auf 26.615,18 Punkte ein. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 1,00 Prozent auf 4.920,16 Punkte abwärts.

Die Wallstreet drehte am Montag im Handelsverlauf deutlich nach unten. Chinas Festlandbörsen meldeten sich zwar mit optisch deutlichen Gewinnen aus der Feiertagspause zurück. Zufrieden waren Börsianer mit der Nachhol-Rally dennoch nicht, ebbte doch praktisch schon mit dem Handelsstart die Nachfrage ab. Der Hongkonger Hang-Seng-Index, der zuletzt nicht in Feiertagspause war, brach letztlich um mehr als 8 Prozent ein. Experten führten dafür überzogene Erwartungen an die jüngst angekündigten Konjunkturstimuli für die chinesische Wirtschaft ins Feld.

"Die starken Arbeitsmarktdaten aus den USA verunsichern den Markt, da sie die Erwartungen zur zukünftigen Geldpolitik der US-Notenbank infrage stellen", kommentierte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Ob die US-Notenbank ihren Kurs beibehält, hänge auch von den US-Inflationsdaten am Donnerstag ab. "Bei einem deutlichen Anstieg der Teuerungsrate dürften die Zinssenkungshoffnungen schnell schwinden."

Unter den Einzelwerten zeigten sich die Aktien von Delivery Hero in starker Frühform und erklommen den höchsten Stand seit 14 Monaten. Zuletzt stiegen die Papiere des Essenslieferanten um 5,1 Prozent und bauten damit ihren Jahresgewinn auf rund 57 Prozent aus. Börsianer verwiesen auf den Kapitalmarkttag der Tochter Talabat, wo das Geschäft im Nahen Osten und Nordafrika gebündelt ist. Zu Talabat wurden weitere Details und Mittelfristziele veröffentlicht. Das Geschäft soll noch im vierten Quartal an die Börse in Dubai kommen.

Die Papiere von Nordex kletterten um 1,4 Prozent hoch. Der Windturbinenhersteller erhielt aus Kanada Aufträge zur Lieferung von Anlagen mit einem Volumen insgesamt 500 MW. Dies umfasst auch Wartungsaufträge für einen Zeitraum zwischen 15 und 30 Jahren. Zum finanziellen Bestellvolumen wurden keine Angaben gemacht.

Die Anteilsscheine von Covestro reagierten kaum auf die Nachricht, dass sich das staatliche Ölunternehmen Adnoc aus Abu Dhabi im Zuge der angestrebten Übernahme des deutschen Kunststoffherstellers mittlerweile 8,5 Prozent der Covestro-Anteile gesichert hat. Die Araber bieten 62 Euro je Covestro-Aktie und bewerten die Anteile des Dax-Konzerns so mit 11,7 Milliarden Euro./edh/stk