FRANKFURT (dpa-AFX) - Die tags zuvor gestartete leichte Erholung am deutschen Aktienmarkt ist am Dienstag schwungvoller weiter gegangen. Unterstützung kam einmal mehr aus den USA, wo die Rekordlaune für Technologieaktien andauert. Konjunkturseitig richtet sich der Blick hierzulande auf die ZEW-Daten. Den Experten der Landesbank Helaba zufolge ist mit einer weiteren kleinen Stimmungsverbesserung zu rechnen. Es wäre die elfte in Folge und würde laut Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners den "positiveren Zukunftsausblick einmal mehr bekräftigen".

Am Nachmittag dürfte die Aufmerksamkeit den Einzelhandelsumsätzen und der Industrieproduktion aus den USA im Monat Mai gelten, wobei für beides leichte Zuwächse erwartet werden.

Der Dax stieg im frühen Handel um 0,51 Prozent auf 18 158,36 Punkte. Der MDax mit den mittelgroßen Werten gewann 0,61 Prozent auf 25 637,93 Zähler. Der EuroStoxx 50 , der Leitindex für die Eurozone, rückte um 0,42 Prozent auf 4901,02 Punkte vor.

Zum Wochenauftakt war der Dax zwar zwischenzeitlich noch einmal fast an das Tief vom Freitag bei 17 951 Punkten herangelaufen, hatte dann aber erneut den Dreh über die runde Marke von 18 000 Punkten geschafft. Gemeinsam mit der nicht weit entfernt liegenden 100-Tage-Durchschnittslinie stellt sie derzeit eine recht stabile Unterstützung dar und bot so der jüngsten Korrektur erst einmal Einhalt.

Dabei hilft, dass am Vortag nicht nur die technologielastige Nasdaq-Börse erneut in neue Rekordhöhen kletterte, sondern auch der marktbreite S&P 500 . Der Auswahlindex Nasdaq 100 liegt 2024 inzwischen gut 18 Prozent im Plus und steuert auf die Marke von 20 000 Punkten zu. Die Anleger setzen neben dem Boomthema Künstliche Intelligenz (KI) auch weiter auf die Zinswende in den USA, auch wenn die Notenbank Fed in der vergangenen Woche zunächst an ihrer Hochzinspolitik festgehalten hatte.

In Europa sehen die Marktstrategen der Bank UBS derweil eine Überreaktion auf das politische Risiko durch die Neuwahlen in Frankreich. Diese biete Chancen, denn der wahrscheinlichste Ausgang sei eine Pattsituation mit anschließenden Kompromissen.

Unter den Einzelwerten legten vor allem Rüstungswerte zu. Rheinmetall gewannen an der Dax-Spitze 2,0 Prozent und Hensoldt zählte mit plus 2,2 Prozent zu den Spitzenwerten im MDax. Für Renk im SDax ging es um 2,3 Prozent nach oben.

Hugo Boss profitierten nur unterdurchschnittlich davon, dass Michael Ashley, der Gründer und Hauptaktionär des britischen Handelskonzerns Frasers Group, seinen Stimmrechtsanteil aufgestockt hat.

Ansonsten bewegten Umstufungen. Oddo BHF startete die Bewertung der Aktie des IT-Dienstleisters Adesso mit "Outperform", was der Aktie zu einem Plus von 1,2 Prozent verhalf. Die Citigroup verlieh der Aktie des Spezialchemiekonzerns Evonik den Status "positive Catalyst Watch", hob das Kursziel um einen auf 25 Euro an und bekräftigte ihre Kaufempfehlung.

Ähnliches tat JPMorgan für den Aromen- und Duftstoffhersteller Symrise . Diese US-Bank verlieh Symrise den Status "positive Catalyst Watch" und rechnet mit guten Zahlen zum zweiten Quartal. Die Papiere von Evonik legten um 1,7 Prozent und die von Symrise um 0,9 Prozent zu./ck/mis