FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem Dämpfer vom Vortag hat der deutsche Aktienmarkt dank positiver Vorgaben der US-Börsen zur Wochenmitte zugelegt. Der Dax stieg am Mittwochvormittag um 0,69 Prozent auf 18.289,21 Punkte. Am Dienstag war der Leitindex bis auf 18.030 Punkte gefallen, bevor sich am Nachmittag wieder einige Käufer fanden. Der MDax gewann am Mittwoch zuletzt 0,57 Prozent auf 25.269,41 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx ging es um rund 1,0 Prozent nach oben.

Die US-Aktienmärkte profitierten am Vortag von Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell beim Notenbanker-Treffen im portugiesischen Sintra. "Vor allem angesichts der Äußerungen zum sich abkühlenden Arbeitsmarkt und zu den Risiken einer zu späten ersten Zinssenkung sehen die Börsianer ihre Erwartung eines ersten Zinsschrittes im September bestätigt", betonte Analyst Thomas Altmann von QC Partners.

Unter den Einzelwerten standen die Anteilsscheine von Rheinmetall nach einer positiven Analystenstudie und der Aussicht auf einen Milliardenauftrag aus Italien mit plus 4,0 Prozent an der Dax-Spitze. Die jüngste Kursschwäche eröffne eine gute Kaufgelegenheit, glaubt Morgan-Stanley-Analystin Marie-Ange Riggio, die ein Kurspotenzial von rund 32 Prozent sieht. Zudem stehen die Düsseldorfer laut dem "Handelsblatt" vor dem größten Auftrag ihrer Firmengeschichte. Der italienische Staat wolle den von Rheinmetall entwickelten Kampfpanzer Panther sowie den Schützenpanzer Lynx bestellen. Der Auftrag mit einer Laufzeit von 15 Jahren solle ein Volumen von rund 20 Milliarden Euro haben - inklusive Wartung.

Die Papiere von Curevac schnellten nach einer angekündigten Umstrukturierung des Impfstoffherstellers um 26 Prozent hoch. Der Umbau, der einen Personalabbau um 30 Prozent beinhalte, folge auf eine neue Lizenzvereinbarung mit dem Pharmakonzern GSK im Wert von bis zu 1,45 Milliarden Euro zuzüglich Lizenzzahlungen, teilte Curevac mit.

Zahlen zum Leasingneugeschäft trieben die Erholung der Aktien von Grenke an. Die Papiere des Finanzdienstleisters kletterten auf den höchsten Stand seit Mitte April und notierten zuletzt 10,3 Prozent im Plus. Das zweite Quartal war laut Grenke das stärkste in der Unternehmensgeschichte und ein "wichtiger Etappensieg" auf dem Weg zu den angestrebten 3 Milliarden Neugeschäft im Gesamtjahr.

Für die Aktien von Kontron ging es um 3,8 Prozent nach oben. Das Hightech-Unternehmen meldete einen Großauftrag im Bereich der E-Mobilität. Den Angaben zufolge soll die neu erworbene Tochter Katek intelligente Wallboxen für europäischen und chinesischen Markt produzieren. Das Auftragsvolumen wurde auf 120 Millionen Euro bis zum Jahr 2028 beziffert.

Der Motorenhersteller Deutz hat sich zum Ausbau seines Portfolios mit einer Kapitalerhöhung um zehn Prozent frisches Geld beschafft. Im Zuge eines beschleunigten Verfahrens wurden gut 12,6 Millionen neue Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts platziert und damit ein Bruttoemissionserlös von etwa 72 Millionen Euro erzielt. Der Platzierungspreis von 5,71 Euro je Aktie liegt gut sechs Prozent unter dem Schlusskurs vom Dienstag von 6,085 Euro. Die Deutz-Aktie büßte als Schlusslicht im SDax 7,2 Prozent ein./edh/mis