FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einem starken Wochenbeginn am deutschen Aktienmarkt haben die Kurse am Dienstag wieder nachgegeben. Nicht zuletzt deutliche Einbußen der Airbus -Aktien beendeten zunächst die Erholung des Leitindex. Der Flugzeugbauer hat die Ziele für den Gewinn und die Auslieferungen in diesem Jahr gekappt.

Im frühen Handel fiel der Dax um ein Prozent auf 18 138 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Börsentitel verlor 0,7 Prozent auf 25 528 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 lag mit 0,6 Prozent ebenfalls im Minus.

Airbus hat wegen einer Abschreibung in der Raumfahrtsparte und anhaltenden Problemen in den Lieferketten die Jahresziele gesenkt. Der bereinigte Gewinn vor Steuern und Zinsen dürfte im laufenden Jahr nun nur noch bei etwa 5,5 Milliarden Euro liegen statt zuvor erwarteter 6,5 bis 7,0 Milliarden Euro. Zudem dürfte Airbus 2024 nur noch etwa 770 Flugzeuge ausliefern statt den zuvor angepeilten rund 800 Maschinen.

Das ließ den Kurs des Dax-Schwergewichtes Airbus um fast 9 Prozent einknicken. Ein Händler sprach von einer "harschen Gewinnwarnung". Banken wie JPMorgan und RBC senkten bereits die Kursziele für die Papiere und die Deutsche Bank gab ihre bisherige Kaufempfehlung auf. Die Papiere des Triebwerkherstellers MTU verloren im Sog der Airbus-Aktien gut 4 Prozent.

Eine Hiobsbotschaft gab es auch von der Merck KGaA . Der Pharma- und Chemiekonzern stellt bei dem Hoffnungsträger Xevinapant zwei bereits weit fortgeschrittene Studien ein. Analysten hatten dem Krebsmedikament bislang zugetraut, ein Kassenschlager mit einem Milliarden-Umsatz zu werden. Merck-Aktien brachen um 10 Prozent ein. Peter Verdult von der Citigroup sprach von einer "bitteren Pille".

Bei dem Kunststoffhersteller Covestro begrüßten die Investoren Sparpläne. Das Unternehmen will bis Ende 2028 jährlich 400 Millionen Euro einsparen, knapp die Hälfte davon in Deutschland. Der Kurs, der am Vortag von Übernahmespekulationen auf ein Hoch seit Februar 2022 getrieben wurde, stieg um 1,5 Prozent.

Unter den Nebenwerten gewannen die Anteile der Hornbach Holding 4,2 Prozent. Der Baumarktkonzern hat dank wärmeren Wetters im März und April zu Beginn seines neuen Geschäftsjahres den Umsatz gesteigert./bek/tih