PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben nach einem freundlichen Wochenstart am Dienstag Verluste erlitten. Vor wichtigen Inflationsdaten aus der Eurozone, den USA und China im weiteren Wochenverlauf sowie der kommende Woche erwarteten Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) hielten sich die Anleger mit Engagements zurück, hieß es aus dem Handel. Zudem gab die durchwachsene Kursentwicklung an den US-Börsen keinen Rückenwind.

Der EuroStoxx 50 bröckelte ab der Mittagszeit sukzessive ab und schloss 0,57 Prozent tiefer bei 5030,35 Punkten. Für den französischen Cac 40 ging es am Ende um 0,92 Prozent auf 8057,80 Punkte bergab. Der britische FTSE 100 verlor nach dem verlängerten Feiertagswochenende 0,76 Prozent auf 8254,18 Zähler.

Im Branchenvergleich waren Immobilienaktien am Dienstag am meisten gefragt. Dagegen mieden die Anleger die Anteilscheine von Reise- und Freizeitunternehmen .

Unter den Einzelwerten fielen die Aktien von ABN Amro mit einem Kursgewinn von 0,9 Prozent etwas auf. Das Geldhaus übernimmt die Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe und baut damit ihr Deutschlandgeschäft deutlich aus. Die Niederländer zahlen einen vorläufigen Kaufpreis von 672 Millionen Euro an den chinesischen Mischkonzern Fosun. ABN Amro besitzt bereits die Bethmann Bank, mit der sie Hauck Aufhäuser Lampe nun zusammenlegen will.

Die Papiere von DocMorris erholten sich weiter vom jüngsten Kursrutsch und legten um 3,7 Prozent zu. Damit summiert sich das Kursplus seit dem Zwischentief vor Wochenfrist auf gut 17 Prozent. Jefferies-Analyst Martin Comtesse sieht in der vorangegangenen Kursschwäche eine Kaufgelegenheit für die Aktie der schweizerischen Online-Apotheke, die vom eingeführten E-Rezept in Deutschland profitieren sollte.

Die Anteilscheine von Fevertree sanken hingegen um 4,4 Prozent. Zuvor hatten die Analysten der US-Investmentbank Goldman Sachs die Titel des britischen Herstellers von alkoholfreien Erfrischungsgetränken von "Neutral" auf "Sell" abgestuft.

Die Anteilscheine von Carrefour und Alstom notierten klar im Minus, da sie ohne die ausgezahlten Dividenden gehandelt wurden./gl/he