PARIS/LONDON (dpa-AFX) - US-Wirtschaftsdaten haben am Freitag den europäischen Börsen Auftrieb gegeben. Marktteilnehmer analysierten weitere Daten vom US-Arbeitsmarkt, zum Auftragseingang in der Industrie sowie zur Stimmung im Dienstleistungssektor und kamen letztlich zu der Auffassung, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen demnächst wohl nicht mehr so stark anziehen dürfte wie zuletzt. Eine Konjunktureintrübung in den USA müsse noch keine tiefe Rezession bedeuten, so der Tenor im Handel.

Mit den nachlassenden Zinssorgen kletterte der EuroStoxx 50 erstmals seit dreieinhalb Wochen wieder über die runde Marke von 4000 Punkten. Aus dem Handel ging der Eurozonen-Leitindex mit plus 1,47 Prozent auf 4017,83 Punkte. Mit einem Zuwachs von 5,9 Prozent verlief die erste Woche des Jahres 2023 stark.

Auf dem höchsten Stand seit Ende Februar 2022 schloss der französische Cac 40 mit 6860,95 Punkten und einem Gewinn von 1,47 Prozent. Der britische FTSE 100 erreichte gar den höchsten Kurs seit 2018 und schloss mit plus 0,87 Prozent auf 7699,49 Punkten.

In den Vereinigten Staaten präsentiert sich der Arbeitsmarkt weiter robust. Gleichzeitig nimmt der Druck von der Lohnkostenseite etwas ab, dies könnte die Inflationssorgen etwas mildern.

Gefragt waren vor dem Wochenende erneut Öl- und Rohstoffwerte . Kursgewinne von 1,7 Prozent verzeichneten etwa Shell . Ein wohl starkes Schlussquartal im Gashandelsgeschäft trieb an. Anglo American gingen mit plus 5,7 Prozent als Tagessieger aus dem Londoner Handel.

Gute Geschäfte und ein optimistischer Ausblick des deutschen Außenwerbekonzerns Ströer schoben auch die Titel des französischen Konkurrenten JCDecaux an. Sie gewannen gut fünf Prozent. Eine positive Branchenstudie der britischen Bank Barclays half zusätzlich.

Nur unterdurchschnittlich schnitt dagegen der Sektor der Getränke- und Nahrungsmittelhersteller ab. Danone verloren hier 1,8 Prozent, nachdem Morgan Stanley den Wert auf "Underperform" abgestuft hatte. Damit waren Danone auch das Schlusslicht im EuroStoxx, an dessen Spitze die Titel des Luftfahrtzulieferers Safran drei Prozent gewannen./ajx/ngu