PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben den Handel am Montag uneinheitlich, aber insgesamt ohne starke Veränderungen zu ihren Freitagsschlussständen beendet. Stützend wirkte die einsetzende Entspannung am US-Bondmarkt. Dort gab die Rendite richtungsweisender zehnjähriger Staatsanleihen, die zeitweise erstmals wieder seit 2007 über fünf Prozent geklettert war, zuletzt leicht nach.

Die Stimmung insgesamt blieb nach dem Kursrutsch zum Wochenschluss dennoch angespannt. Der Gaza-Krieg und die aktuellen diplomatischen Bemühungen um eine Deeskalation bleiben im Fokus. Zudem stehen in dieser Woche einige Quartalsberichte von bedeutenden US-Technologiekonzernen wie Microsoft und Alphabet am Dienstag sowie Meta am Mittwoch und Amazon am Donnerstag an.

Der EuroStoxx 50 schloss nach anfänglichen Verlusten um 0,42 Prozent höher bei 4041,75 Punkten. Für den französischen Cac 40 ging es letztlich um 0,50 Prozent auf 6850,47 Punkte nach oben. Der britische FTSE 100 verringerte zwar seine Verluste, schloss aber dennoch um 0,37 Prozent schwächer auf 7374,83 Punkte. Auch in der Schweiz wurden leichte Verluste verbucht.

Geopolitische Sorgen dämpften nach wie vor die Risikobereitschaft, schrieb Analyst Pierre Veyret vom Handelshaus Activtrades unter Verweis auf den Gaza-Krieg. Michael Hewson, Chefmarktanalyst von CMC Markets UK, schrieb, dass am Morgen zunächst eine Kombination aus steigenden Renditen und Bedenken über die globalen Wachstumsaussichten für Verluste gesorgt hätten. "Die Stimmung hat sich am Nachmittag dann etwas stabilisiert, als die Renditen von ihren Höchstständen im Tagesverlauf zurückkamen", konstatierte er.

Branchenseitig waren Rohstoffwerte die Schlusslichter. Der Sektor Basic Ressources gab um 1,1 Prozent nach. Hier erlitt vor allem die Aktie des Bergbauunternehmens Fresnillo aufgrund des starken Rückgangs der Silberpreise deutliche Verluste. Das Papier gab an der Londoner Börse um 5,0 Prozent nach. Die Öl- und Gasbranche verlor 0,8 Prozent, während der Reise- und Freizeitsektor an der Spitze um 1,4 Prozent zulegte.

Unter den Einzelwerten standen die Aktien von Philips im Fokus, die letztlich um 2,0 Prozent zulegten. Der niederländische Medizintechnikhersteller wurde für das laufende Jahr erneut optimistischer, nachdem sich die schwierige Lage in den Lieferketten weiter entspannt hat. Allerdings enttäuschte der Auftragseingang.

In London sackten die Aktien von Astrazeneca um 3,2 Prozent ab, obwohl Vorstandschef Pascal Soriot Berichte über seinen Rücktritt als "Fake News" bezeichnete./ck/ngu