PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen haben am Dienstag nicht an ihre Vortagsgewinne angeknüpft. Vor den am Donnerstag erwarteten US-Inflationszahlen und dem Anlaufen der Berichtssaison herrsche Zurückhaltung, hieß es. Damit bleibt die Börsentendenz im neuen Jahr nach der Jahresendrally im November und Dezember weiter durchwachsen.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 0,41 Prozent auf 4467,17 Punkte. Für den französischen Cac 40 ging es um 0,32 Prozent auf 7426,62 Punkte bergab. Der britische FTSE 100 gab um 0,13 Prozent auf 7683,96 Zähler nach.

Ein Warnsignal gab es aus der größten Volkswirtschaft Europas. Die Industrie in Deutschland hatte sich im November den sechsten Monat in Folge schwach entwickelt. Damit ist die Fertigung in den Industriebetrieben seit Juni ununterbrochen gesunken. Analysten wurden von dem erneuten Rückgang überrascht, denn sie hatten im Schnitt mit einem leichten Anstieg der Produktion gerechnet.

In der Sektorwertung gab es viele Verlierer. Am schlechtesten schnitt der Index der Bergbauaktien ab, der 1,4 Prozent verlor. Auch der Index der Banken war unter den größten Verlierern. Hier fielen die Titel der spanischen BBVA nach einer Abstufung durch die Experten von Kepler Cheuvreux um 2,2 Prozent, womit sie waren sie im EuroStoxx der drittschwächste Wert waren.

Gefragt waren dagegen die defensiven Pharmawerte. Auch der Kurssturz eines spanischen Unternehmens änderte daran nichts: Ein negativer Bericht des Hedgefonds und Leerverkäufers Gotham City ließ den Grifols-Kurs um knapp 26 Prozent einbrechen. Die Briten hatten die Finanzen des spanischen Blutplasmaspezialisten in einem Bericht kritisiert. Grifols wies die Anschuldigungen zurück.

Die Airbus -Aktien festigten ihr Rekordniveau, indem sie zeitweise erstmals über 144 Euro gehandelt wurden. Der Flugzeugbauer hatte einen Großauftrag aus Taiwan von EVA Air erhalten. Allerdings ließ die Rally im Tagesverlauf nach und die Aktien schlossen 0,06 Prozent tiefer./tih/he