PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben am Freitag eine schwache Handelswoche versöhnlich beendet. Unterstützung kam vor allem am Nachmittag von durchwachsenen Arbeitsmarktdaten aus den USA. Daten aus der Euroregion wie die Einzelhandelsumsätze und die Industrieproduktion der größten Euro-Länder im Juni bewegten kaum.

Der EuroStoxx 50 stieg letztlich um 0,66 Prozent auf 4332,91 Punkte und dämmte damit auf Wochensicht sein Minus auf rund drei Prozent ein. Der französische Cac 40 gewann am Freitag 0,75 Prozent auf 7315,07 Punkte. Der britische FTSE 100 zog um 0,47 Prozent auf 7564,37 Punkte an. Auf die Woche gesehen verbuchten sie ebenfalls Verluste.

"Die europäischen Aktienmärkte haben an diesem Morgen noch, am Ende einer insgesamt schwierigen Handelswoche, um Gewinne gerungen", schrieb Michael Hewson, Marktanalyst bei CMC Markets. Sorgen über sinkende Gewinnprognosen und steigende langfristige Renditen am Anleihemarkt hätten die allgemeine Marktstimmung belasteten. Der Arbeitsmarktbericht der weltgrößten Volkswirtschaft habe dann die Stimmung stabilisiert. Hewson nannte ihn zwar durchwachsen, doch das erneut geringere Beschäftigungswachstum im Juli und die Abwärtskorrekturen der Vormonate sprächen dafür, dass die Zinserhöhungen der US-Notenbank ihren Zweck erfüllt hätten und keine weiteren folgen dürften.

Im Glücksspielsektor ging es für die Flutter um etwas mehr als drei Prozent nach oben. Die im EuroStoxx gelistete Flutter-Aktie profitierte von einem starken Quartalsbericht und angehobenen Jahreszielen von DraftKings aus den USA. Entain in London gewannen daraufhin etwas mehr als ein Prozent.

Das Rolls-Royce -Papier baute seine Gewinne weiter aus und stieg zum ersten Mal seit März 2020 über 200 Pence. Mit plus 6,6 Prozent auf 204,80 Pence beendete es den Tag. Der Triebwerksbauer hatte am Vortag einen soliden, detaillierten Halbjahresbericht vorgelegt.

Im Cac 40 gewann die Aktie der französischen Credit Agricole nach wesentlich besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen 6,1 Prozent.

Dass die konjunkturellen Risiken zunehmen, wurde indes mit dem Quartalsbericht des Werbekonzerns WPP deutlich. Zudem senkte WPP wegen geringerer Werbeausgaben größerer US-Kunden seine Umsatzprognose. Die Aktie fiel darauf um 6,8 Prozent. Auf wenig Gegenliebe stieß auch das Zahlenwerk von Swiss Re . Der Rückversicherer habe im ersten Halbjahr 2023 zwar wie erwartet recht solide abgeschlossen, positive Überraschungen hätten aber gefehlt, hieß es von Analysten. Die Aktie verlor 1,6 Prozent./ck/ngu