PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen sind am Mittwoch auf Talfahrt gegangen. Im Verlauf weiteten sie ihre Verluste aus, wobei auch die fortgesetzte Schwäche der US-Börsen belastete. Dort wurden nach der starken Jahresendrally weitere Gewinne mitgenommen, was sich auch an den europäischen Handelsplätzen bemerkbar machte.

Der EuroStoxx 50 rutschte auf den tiefsten Stand seit einem Monat. Zum Handelsende verlor der Leitindex der Eurozone 1,43 Prozent auf 4448,13 Punkte. Der französische Cac 40 verlor 1,58 Prozent auf 7411,86 Punkte. Der britische FTSE 100 büßte 0,51 Prozent auf 7682,33 Zähler ein.

Am Abend wird noch das Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbank veröffentlicht, wovon sich Anleger Hinweise auf die weitere geldpolitische Richtung erhoffen. Derzeit wird am Markt davon ausgegangen, dass für die Fed der Zinsgipfel erreicht ist und sie in diesem Jahr die Zinsen senken wird.

Zyklische Sektoren erlitten teilweise deutliche Verluste. Sie gaben damit einen Teil der Gewinne der vergangenen Wochen wieder ab. Zu den Verlierern gehörten dabei die Autowerte . Eine pessimistische Studie von Morgan Stanley belastete hier die Aktien des Internet-Gebrauchtwagenhändlers Auto1 . Im EuroStoxx waren Stellantis mit minus 3,4 Prozent weit hinten.

Technologiewerte litten unter den schwachen Vorgaben der US-amerikanischen Nasdaq-Börse. Die bereits tags zuvor sehr schwachen Papiere von ASML und Infineon gaben um 2,9 beziehungsweise 3,8 Prozent nach.

Dagegen waren defensive Branchen gefragt, etwa der Nahrungsmittel- und der Pharmasektor . Gewinne der schweizerischen Schwergewichte Nestle , Novartis und Roche beflügelten die Sektoren. Die Novartis-Aktien zogen um 4,4 Prozent an, wofür auch positive Analystenstimmen verantwortlich waren.

Der Pharmakonzern Roche stärkte unterdessen seine Diagnostiksparte mit einer Übernahme. Das Unternehmen übernimmt von der Firma LumiraDx eine Diagnostik-Plattform. Diese soll vollständig in Roche Diagnostics integriert werden. Die Roche-Aktien gewannen drei Prozent.

Ein mögliches Geschäft mit dem Flugzeugbauer Airbus gab den Aktien der kriselnden Atos nur kurz Auftrieb. Am Ende des Handelstages standen die Papiere des IT-Dienstleisters 5,8 Prozent tiefer. Airbus gaben im EuroStoxx um 2,9 Prozent nach. Der Konzern bewertet das Geschäft rund um Big Data und Security laut Atos mit 1,5 bis 1,8 Milliarden Euro inklusive Schulden. Der genannte Preis sei "nicht wirklich attraktiv", hieß es aus dem Handel.

Alstom kommen weiter nicht auf die Beine. Die Titel des Zugherstellers fielen auf ein Rekordtief und beendeten den Handel mit minus 9,9 Prozent. Die Analysten von Barclays bleiben skeptisch und votieren weiter mit "Underweight"./ajx/he