PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben am Montag mehrheitlich an die vorangegangene starke Handelswoche angeknüpft. Dabei erreichte der EuroStoxx 50 mit zeitweise mehr als 3900 Punkten den höchsten Stand seit April. Der nachlassende Zins- und Inflationsdruck in den USA stütze die Bewertungen und stabilisiere den wachstumsstarken Technologiesektor, schrieben die Strategen der US-Bank JPMorgan. Am Donnerstag hatte eine überraschend deutliche Abschwächung der US-Verbraucherpreise eine Rally ausgelöst. Positive Impulse lieferten zu Wochenbeginn Medienberichte über geplante umfangreiche Maßnahmen Chinas, um den kriselnden Immobiliensektor des Landes zu stützen.

Letztlich schloss der Leitindex der Eurozone 0,49 Prozent höher auf 3887,51 Punkte. Der französische Cac 40 stieg um 0,22 Prozent auf 6609,17 Punkte. Für den britischen FTSE 100 ("Footsie") ging es um 0,92 Prozent auf 7385,17 Punkte nach oben.

Äußerungen von US-Notenbank-Gouverneur Christopher Waller, dass die Fed noch einen weiten Weg vor sich habe, bevor sie ihre Mission in Sachen Inflationsbekämpfung als erfüllt bezeichnen könne, verschreckten die Anleger nicht. Diese richten ihre Blicke bereits auf den am Dienstag startenden G20-Gipfel in Indonesien.

Thema des Tages war in Europa die nächste Schlappe in der Alzheimer-Forschung des Pharmakonzerns Roche . Die Daten zum Medikamentenkandidaten Gantenerumab haben die Ziele nicht erreicht. Eine Behandlung mit dem Mittel führte bei Patienten nicht zu einer Verlangsamung des klinischen Verfalls. Die Aktien von Roche büßten in Zürich 4,0 Prozent ein und zählten damit zu den Schlusslichtern im Schweizer Leitindex SMI , der an diesem Tag gegen den Trend etwas mehr als ein Prozent schwächer schloss.

In Stockholm schnellten die Papiere des Biopharmaunternehmens BioArctic um 4,4 Prozent in die Höhe. Nach dem Misserfolg von Roche hätten die Schweden nun einen Konkurrenten weniger, schrieb Analystin Zoe Karamanoli von der kanadischen Bank RBC.

In London zogen die Aktien von Informa Aufmerksamkeit auf sich. Der britische Konferenzveranstalter und Wissenschaftsverlag hob seine Umsatz- und Gewinnprognosen an, was der Aktie im "Footsie" ein Plus von 5,8 Prozent bescherte./ck/jha/