(neu: BKA im letzten Absatz)

BERLIN/KIEW (dpa-AFX) - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj Hilfe bei der Reparatur der von Russland beschädigten Infrastruktur zugesagt. Deutschland werde die Wiederherstellung von zerstörten Anlagen für Strom, Heizung und Wasser unterstützen, versicherte Steinmeier am Donnerstag in einem Telefongespräch mit Selenskyj laut Bundespräsidialamt. Selenskyj schrieb auf Twitter: "Deutschland wird dabei helfen, die Folgen des russischen Raketenterrors zu überwinden."

Russland hat die Angriffe auf die Ukraine mit Raketen und Drohnen zuletzt deutlich verstärkt. Es zerstört gezielt vor allem die Energie-Infrastruktur des Landes.

Steinmeier nannte diese Angriffe "niederträchtig". Er sicherte dem ukrainischen Präsidenten die unverminderte Solidarität und Unterstützung Deutschlands zu - militärisch wie auch zivil. Der Bundespräsident wies den Angaben zufolge auf die von Deutschland gelieferte modernste Technik zur Unterstützung der ukrainischen Luftverteidigung gegen die brutalen russischen Raketen- und Drohnenangriffe hin. Weitere Lieferungen seien geplant. Selenskyj bedankte sich für das deutsche Flugabwehrwehrsystem Iris-T. Die Ukraine brauche so schnell wie möglich einen Schutzschild für die Luftverteidigung.

Selenskyj bekräftigte in dem Gespräch seine Einladung an Steinmeier für einen Besuch in Kiew. "Wir bereiten den Besuch des deutschen Präsidenten in der Ukraine vor", teilte er im Anschluss mit. "Beide Präsidenten freuen sich auf eine persönliche Begegnung in Kiew", erklärte die Sprecherin des Bundespräsidenten in Berlin.

Steinmeier wollte sich am Donnerstag eigentlich mit Selenskyj in Kiew treffen. Er verschob die Reise jedoch kurzfristig. Nach dpa-Informationen hatten sowohl das Auswärtige Amt und das Bundesinnenministerium wie auch die Bundespolizei und weitere Behörden Sicherheitsbedenken geltend gemacht und vor der Reise gewarnt. Sie soll zeitnah nachgeholt werden.

Das Bundeskriminalamt (BKA) schrieb auf Twitter, es habe empfohlen, Steinmeiers Reise zu verschieben. "Die Sicherheit der Schutzperson hat für uns dabei höchste Priorität. Deshalb haben wir diesmal so beraten", hieß es. Das BKA wies darauf hin, dass in den letzten Monaten bereits andere von ihm zu begleitende Ukraine-Reisen nicht hätten durchgeführt werden können. Namen wurden nicht genannt./mau/DP/he