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PARIS (dpa-AFX) - Der französische Pharmakonzern Sanofi hat mit eher vagen Plänen für beschleunigte Forschungs- und Entwicklungsausgaben die Investoren verschreckt. Wegen der erhöhten Investitionen und höherer Steuern werde der Gewinn im kommenden Jahr sinken, teilte das Unternehmen am Freitag in Paris bei der Bekanntgabe der Quartalszahlen mit. Zudem wurde das Profitabilitätsziel für 2025 zurückgenommen. Am Finanzmarkt führte das zu einem Absturz der Aktie von bis zu knapp 18 Prozent. Daran änderte auch die geplante Abspaltung einer Sparte nichts, auch wenn dieser Schritt von Experten begrüßt wurde.

Der Börsenwert des EuroStoxx-50-Unternehmens sackte damit um rund 20 Milliarden auf nur noch rund 107 Milliarden Euro ab. Damit droht der französische Konzern aus der Top Ten der wertvollsten Unternehmen der Eurozone zu fallen.

Analysten bemängelten vor allem, dass Unternehmenschef Paul Hudson keine präzisen Pläne für die erhöhten Ausgaben vorlegte. Bei einer Analystenkonferenz am Nachmittag sagte er, dass die Entscheidung über die erhöhen Forschungs- und Entwicklungsausgaben erst am Donnerstag gefallen sei. Am 7. Dezember will er Details vorstellen.

Konkreter sind die Pläne dagegen für die Abspaltung der Sparte rund um Medikamente für Verbraucher. Der Fokus soll fortan auf der Biopharma-Sparte liegen. Am wahrscheinlichsten sei die Überführung der Sparte Consumer Healthcare in eine eigene börsennotierte Gesellschaft. Die Abspaltung könnte schon im vierten Quartal des nächsten Jahres vollzogen werden.

Mit seiner neuen Strategie will sich Sanofi fokussieren und in experimentelle Medikamente wie in der Krebsforschung investieren. Mithilfe von Sparmaßnahmen sollen in den nächsten zwei Jahren rund zwei Milliarden Euro dafür freigesetzt werden, so das Management. "Wir verstärken unsere Investitionen in Forschung und Entwicklung", sagte Hudson. Damit unternehme Sanofi Schritte in Richtung eines reinen Biopharmaunternehmens und optimiere die Kostenstruktur weiter.

Analyst Richard Vosser von der US-Bank JPMorgan glaubt zwar, dass es insgesamt positiv sei, dass Sanofi verstärkt in Forschung und Entwicklung investieren möchte. Auch die Trennung vom Verbrauchergeschäft hält er für richtig, um den Wert für Investoren zu steigern. Dennoch schaue man zunächst auf die Entwicklung im kommenden Jahr, betont Vosser. Für 2024 erwartet Sanofi auch wegen der zusätzlichen Investitionen einen Gewinnrückgang.

Auch mit den Zahlen zum abgelaufenen dritten Quartal konnte Sanofi nicht punkten. Der Ausblick für das laufende Jahr bleibt zwar unangetastet, sowohl Umsatz als auch Gewinn verfehlten allerdings die Erwartungen der Analysten. Der Erlös stieg im dritten Jahresviertel im Vergleich zum Vorjahr währungsbereinigt um drei Prozent auf knapp 12 Milliarden Euro. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn fiel im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent auf 3,2 Milliarden Euro.

Mit dem Schritt, das Konsumentengeschäft abzuspalten, ist Sanofi nicht alleine. Auch Konkurrenten wie GSK , Novartis , Pfizer und Johnson & Johnson waren denselben Weg gegangen./knd/ngu/mis/zb/he