(neu: weitere Angaben und Zitate von EU-Beamtin)

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die EU-Staaten haben sich auf eine Ausbildungsmission für die ukrainischen Streitkräfte verständigt. Der Ausschuss der ständigen Vertreter der 27 Mitgliedstaaten billigte am Freitag in Brüssel einstimmig Pläne, die Trainingsprogramme für rund 15 000 Soldaten vorsehen, wie mehrere Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur bestätigten. Die formelle Bestätigung soll am Montag bei einem Außenministertreffen in Luxemburg erfolgen.

Um das Risiko zu minimieren, dass Russland die Ausbildungsmission angreift, wird die Ausbildung nicht in der Ukraine, sondern in Ländern wie Polen und Deutschland organisiert. Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht hatte zuletzt gesagt, Deutschland werde einen signifikanten Beitrag zu der Mission leisten. Nach Angaben aus EU-Kreisen soll die Bundeswehr in den nächsten Monaten bis zu 5000 ukrainische Soldaten ausbilden.

Eine ranghohe EU-Beamtin erklärte am Freitagnachmittag, Grundlage der Planungen sei eine förmliche Anfrage der Ukraine gewesen. Die ersten Trainingsprogramme sollten bereits Mitte November beginnen. Konkret ist den Angaben der Beamtin zufolge geplant, 12 000 reguläre ukrainische Soldaten auszubilden und zusätzlich für 2800 Soldaten ein Spezialtraining anzubieten. Unter den Auszubildenden sollten auch Rekruten sein, hieß es.

Angelegt ist die Mission zunächst auf zwei Jahre. Neben militärischen Grundfähigkeiten soll sie ukrainischen Soldaten beispielsweise auch Fähigkeiten in Bereichen wie Minenräumung und Sanitätsdienst vermitteln.

Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hatte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell im August ein neues Programm zur Ausbildung der ukrainischen Streitkräfte ins Gespräch gebracht. Bereits heute bilden mehrere EU-Staaten ukrainische Soldaten auf Basis nationaler Absprachen aus. Deutschland engagierte sich zuletzt vor allem in den Bereichen Luftverteidigung und Artillerie. Zudem wurde gemeinsam mit den Niederlanden ein Vorschlag erarbeitet, wie die Ausbildung zur Minenabwehr verstärkt werden könnte./aha/DP/stw