(neu: Aktualisierung: Überschrift angepasst und Einschränkungen im April ergänzt (vorletzter Absatz).)

BERLIN (dpa-AFX) - Von Berlin mit dem ICE ohne Umsteigen nach Paris: Einmal täglich geht es ab sofort über Frankfurt Süd, Karlsruhe und Straßburg von der deutschen in die französische Hauptstadt - und zurück.

Die Premierenfahrt auf deutscher Seite startete um kurz nach 12.00 Uhr am Berliner Hauptbahnhof - und zwar mit viel Tamtam. Unter anderem Bahnchef Richard Lutz, Verkehrsminister Volker Wissing und der französische Botschafter in Deutschland, François Delattre, verabschiedeten den ICE. Ankunft war knapp acht Stunden später für 19.55 Uhr in Paris Est geplant.

"Die gute deutsch-französische Zusammenarbeit ist das Rückgrat eines geeinten Europas. Die neue ICE-Direktverbindung zwischen Berlin und Paris ist ein Sinnbild dafür", sagte Bahnchef Lutz einer Mitteilung zufolge. Der französische Botschafter Delattre erklärte, die neue Verbindung unterstreiche die starke Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland und bringe die Bevölkerungen näher zusammen. Verkehrsminister Wissing betonte: "Es geht um Begegnung, um Austausch, um Zusammenwachsen und gegenseitiges Verständnis. Es geht um gelebte Freundschaft."

Von Ende Dezember an startet der in Kooperation der DB und der französischen Bahn SNCF Voyageurs betriebene ICE 3 dann bereits am Berliner Ostbahnhof und legt Zwischenstopps am Hauptbahnhof und in Spandau ein.

In der Gegenrichtung geht es jeweils um 9.55 Uhr los. Die Ankunft am Hauptbahnhof ist täglich für 17.56 Uhr geplant. Am Montag schickten in Paris unter anderem SNCF-Chef Jean-Pierre Farandou und Transportminister François Durovray den ICE am Ostbahnhof auf die Reise.

In Frankreich soll der ICE bis zu 320 km/h fahren

Der ICE 3 bietet 444 Sitzplätze und erreicht in Frankreich eine Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h.

Nach Bahn-Angaben komm das neue Angebot bei den Fahrgästen gut an. Das belegten die bisherigen Buchungszahlen. Tickets gibt es für die zweite Klasse ab 59,99 Euro - aber nur, wenn man früh genug bucht.

Ab Mitte April setzt die neue Direktverbindung "aufgrund von Bauarbeiten auf der Strecke zwischen Frankfurt und Fulda" allerdings direkt mal für zwei Wochen aus, wie ein Bahn-Sprecher nach einem Bericht der "Tageszeitung" bestätigte. Vom 18. April bis zum 1. Mai fahren die Züge demnach nur bis beziehungsweise ab Frankfurt am Main. Alternativ könnten Fahrgäste mit einem Umstieg von Paris aus bis zu fünfmal täglich nach Berlin reisen.

Bisher gibt es zwischen Berlin und Paris als Direktverbindung nur Nachtzüge der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). Die Verbindung wurde im Dezember 2023 ins Programm genommen und dauert rund 14 Stunden./wim/DP/men