SALZGITTER/WILHELMSHAVEN (dpa-AFX) - Mehrere große Rohstoffunternehmen und Leitungsbetreiber vernetzen ihre Projekte für Einfuhr, Transport und Nutzung von Wasserstoff im Nordwesten. Wie der Stahlkonzern Salzgitter am Dienstag ankündigte, soll damit die Rolle Wilhelmshavens als künftig wichtiger deutscher Importstandort für das Gas gestärkt und der Aufbau eines Verteilsystems zu industriellen Verbrauchern in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen vorangetrieben werden. Die Salzgitter AG etwa will Wasserstoff mittelfristig in großen Mengen in der Stahlproduktion einsetzen, er soll dabei die klimaschädliche Kokskohle als Reaktionsmittel ablösen. Zu der Allianz gehören unter anderem der britische Rohstoffriese BP , der niederländische Netzbetreiber Gasunie, Uniper und Thyssengas.

Die Partner unterschrieben eine Absichtserklärung. Zusätzliches Ziel: "Über einen Nord-Süd-Korridor zwischen Wilhelmshaven und der Chemieregion Köln sowie West-Ost-Korridor zwischen Wilhelmshaven und Salzgitter sollen neben den Wasserstoff-Verbrauchsstandorten der Unternehmen BP und Salzgitter weitere Unternehmen an die Wasserstoff-Infrastruktur angebunden werden." Wilhelmshaven gehört bereits zu den Häfen, die Terminals zum Import verflüssigten Erdgases (LNG) erhalten, das russisches Gas ersetzen soll. Später sollen Anlagen und Leitungen möglichst auch für Wasserstoff genutzt werden.

Bremen soll ebenfalls Anschluss an ein überregionales Transportnetz für Wasserstoff bekommen. Dies soll 2025 geschehen, wie Gasunie vor kurzem mitteilte. Der Konzern baut das System Hyperlink, welches Deutschland auch mit den Niederlanden und Dänemark verbinden soll./jap/DP/mis