LUXEMBURG (dpa-AFX) - Zu Beginn der Corona-Pandemie hat die Europäische Union ein rund 100 Milliarden Euro schweres Kurzarbeitsprogramm aufgelegt - dessen genaue Auswirkungen sind laut einem Bericht aber unklar. Das liege unter anderem an fehlenden Daten, teilte der Europäische Rechnungshof am Mittwoch in Luxemburg mit. Obwohl es Hinweise gebe, dass das Programm in der schwersten Phase der Krise Millionen Arbeitnehmer erreicht habe, könne seine Rolle bei der Eindämmung der Arbeitslosigkeit nicht komplett bewertet werden.

Man könne die Wirkung des Programms mit dem Namen Sure nicht von der Wirkung der nationalen Förderregelungen abgrenzen. Um daraus für künftige Kriseninstrumente zu lernen, empfahl der Rechnungshof der EU-Kommission, das Programm nun umfassend zu bewerten.

Das Kurzarbeitsprogramm war Teil eines 540-Milliarden-Pakets, auf das sich die EU-Staaten im April 2020 geeinigt hatten. So sollte die Auswirkungen der Corona-Pandemie abgedämpft und Jobs erhalten werden. Der Funktionsweise des Programms: Mit milliardenschweren Garantien der Mitgliedsstaaten konnte die EU-Kommission bis zu 100 Milliarden Euro zu günstigen Konditionen am Kapitalmarkt aufnehmen. Diese Mittel konnte sie dann nach Bedarf für Kurzarbeit an EU-Staaten weiterreichen.

Wie die EU-Kommission am Mittwoch parallel mitteilte, wurden die letzten 6,5 Milliarden Euro aus dem Programm ausgezahlt. Damit erhöhte sich die an 19 Mitgliedsstaaten ausgezahlte Summe auf insgesamt 98,4 Milliarden Euro./jwe/DP/men