WIEN (dpa-AFX) - Die Raiffeisen Bank International (RBI) will nicht mehr den internationalen Zahlungsverkehr in Belarus abwickeln. Ein Sprecher des österreichischen Bankkonzerns bestätigte am Freitag, dass die RBI Ende Juli ihre Tätigkeit als sogenannte Korrespondenzbank in dem mit Sanktionen belegten Land einstellen wird. Zuvor hatte das unabhängige belarussische Medienportal "Nascha Niwa" über diesen Schritt berichtet.

Die RBI war die letzte Bank, die für belarussische Institute Transaktionen von und nach Europa durchgeführt hatte. Künftig werde der Zahlungsverkehr mit dem Ausland über komplizierte Umwege laufen, berichtete "Nascha Niwa" aus Branchenkreisen in Belarus.

"Das hat natürlich auch mit dem Krieg zu tun", erklärte ein RBI-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur die Einstellung des Korrespondenz-Geschäftes. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko unterstützt Russland im Krieg gegen die Ukraine.

Die RBI hatte schon in den vergangenen Monaten ihre Tätigkeit als internationaler Zahlungsdienstleister in Russland eingeschränkt. Die russische Raiffeisen-Tochter hatte Anfang des Jahres noch etwa 25 Prozent der Euro-Überweisungen nach Russland sowie 30 Prozent der Dollar- und Euro-Zahlungen im Swift-System aus Russland abgewickelt. Die RBI arbeitet außerdem derzeit daran, überhaupt aus dem Russland-Geschäft auszusteigen./al/DP/nas