ASTANA (dpa-AFX) - Nach den verheerenden Angriffen auf weite Teile der Ukraine zum Wochenbeginn hat Russlands Präsident Wladimir Putin weiteren Beschuss in Aussicht gestellt. Von insgesamt 29 ins Visier genommenen Objekten seien sieben "nicht so beschädigt worden, wie das vom Verteidigungsministerium geplant war", sagte Putin am Freitag zum Abschluss eines Gipfels in der kasachischen Stadt Astana in Zentralasien. "Aber sie werden sie nachholen, die Objekte." Um welche Ziele es sich dabei konkret handele, sagte der Kremlchef nicht.

Zugleich betonte er, dass aktuell keine weiteren großflächigen Angriffe geplant seien: "Es braucht derzeit keine massiven Schläge mehr. Jetzt gibt es andere Aufgaben."

Rund siebeneinhalb Monate nach Kriegsbeginn hatte Russland am Montag mehr als 80 Raketen auf die Ukraine abgefeuert - darunter auch auf die Hauptstadt Kiew. Rund 20 Menschen wurden getötet und mehr als 100 verletzt. Die Angriffe zielten offenbar vor allem auf die Energieinfrastruktur des Nachbarlandes. In mehreren Regionen fiel zwischenzeitlich der Strom aus.

Auf die Frage, ob er mit Blick auf den in Moskau weiter nur als "militärische Spezial-Operation" bezeichneten Krieg etwas bereue, sagte Putin nun: "Nein." Dann fügte er hinzu: "Ich möchte das klarstellen: Was heute passiert, ist, gelinde gesagt, unangenehm, aber wir hätten das Gleiche etwas später bekommen, nur zu schlechteren Bedingungen für uns. Wir handeln also richtig und rechtzeitig."

Immer wieder rechtfertigt der Kremlchef seinen Angriffskrieg mit einer angeblichen Bedrohung von der durch den Westen unterstützten Ukraine für Russland. Internationale Beobachter halten das jedoch für einen reinen Vorwand./haw/DP/zb