SAN JUAN (dpa-AFX) - In weiten Teilen der Karibikinsel Puerto Rico ist über den Jahreswechsel der Strom ausgefallen. Zu Beginn der Störung am frühen Silvestermorgen waren nach Angaben des örtlichen Stromnetzbetreibers Luma fast 90 Prozent der rund 1,5 Millionen Kunden betroffen. Noch vor Mitternacht war die Versorgung bei knapp der Hälfte der Betroffenen wiederhergestellt, wie Luma in der Neujahrsnacht im Nachrichtendienst X mitteilte.

In vielen Krankenhäusern und auch an beiden Flughäfen der Hauptstadt San Juan laufe der Betrieb wieder. Luma-Mitarbeiter und Noteinsatzteams seien weiter im Einsatz, um die Stromversorgung vollständig wiederherzustellen.

Störung löste Kettenreaktion aus

Ursache des Blackouts sei möglicherweise eine Störung in einem Umspannwerk gewesen, zitierte der Sender NotiUno einen Sprecher des Energieversorgers Genera PR. Dies habe zu einer Kettenreaktion geführt, bei der mehrere Kraftwerke ausgefallen seien. Fachleute seien dabei, die genaue Ursache zu ermitteln. "Wir möchten diesen Moment nutzen, um die Bürger über den sicheren Umgang mit Stromgeneratoren und die Sicherheit in ihren Häusern zu beraten", schrieb Luma auf X.

Das östlichste Eiland der Großen Antillen ist mit knapp 9.000 Quadratkilometern ungefähr so groß wie Korsika. Stromausfälle sind dort keine Seltenheit, das Energienetz der Insel gilt als notorisch instabil. Zudem leidet die Infrastruktur weiter unter den Folgen des verheerenden Hurrikans "Maria", der dort im Jahr 2017 knapp 3.000 Menschen das Leben kostete. Zuletzt hatte im August Hurrikan "Ernesto" in Puerto Rico großflächige Stromausfälle verursacht.

Puerto Rico ist mit rund 3,2 Millionen mehrheitlich Spanisch sprechenden Einwohnern das größte Außengebiet der USA - gehört aber als assoziierter Freistaat nicht zu den Vereinigten Staaten von Amerika./juw/DP/he