HAMBURG (dpa-AFX) - Der ursprünglich für Donnerstag geplante Auftakt eines Prozesses um einen Millionenbetrug beim Hamburger Kupferhersteller Aurubis wird verschoben. Die Anklage gegen drei Männer wegen gemeinschaftlichen gewerbsmäßigen Betrugs, Bestechung und Bestechlichkeit sowie der Beihilfe dazu müsse zunächst noch angepasst werden, teilte eine Gerichtssprecherin am Mittwoch mit. Hintergrund sei, dass das Landgericht der Anklage in seinem Eröffnungsbeschluss nur teilweise gefolgt sei.

Da die angepasste Anklageschrift den Angeklagten bis Donnerstag nicht mehr fristwahrend zugestellt werden könne, werde der Prozess nun voraussichtlich Anfang Juli beginnen, sagte sie.

Zwei der Angeklagten wird nach Angaben der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, Aurubis in den Jahren 2012 bis 2016 um mehr als 15 Millionen Euro geschädigt zu haben. Ein 63-Jähriger soll als Materialprüfer des Konzerns den Wert von angeliefertem Elektronikschrott manipuliert haben, indem er den Proben Gold- und Silberpulver hinzufügte. Dafür soll er von dem Anlieferer Bestechungsgelder in Höhe von über 100 000 Euro und zwei Goldbarren bekommen haben.

Der 63-Jährige und der 70 Jahre alte Lieferant sind wegen Betrugs in besonders schwerem Fall und Bestechung beziehungsweise Bestechlichkeit angeklagt. Dem 45 Jahre alten Sohn des Lieferanten wird Beihilfe zum Betrug vorgeworfen./fi/let/DP/zb