BERLIN (dpa-AFX) - Die Bundesregierung hat angesichts der Protestwelle gegen den strikten Corona-Eindämmungskurs in China auf Impfungen als Kriseninstrument hingewiesen. Nach drei Jahren mit der Pandemie müsse man sagen, dass Europa und Deutschland "sehr gute Erfahrungen" damit gemacht hätten, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Montag in Berlin auch mit Blick auf mRNA-Impfstoffe wie den des Herstellers Biontech . Dies habe auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei seinem jüngsten China-Besuch deutlich gemacht. Zudem gebe es Pläne zu einem Gemeinschaftsunternehmen von Biontech mit einem chinesischen Partner.

Berichte über Proteste in mehreren chinesischen Städten und ein teilweise gewaltsames Vorgehen von Sicherheitskräften gegen Demonstranten würden zur Kenntnis genommen, sagte Hebestreit. "Wir beobachten die Entwicklung natürlich weiter sehr eng."

Die Proteste in China richten sich gegen äußerst rigide Maßnahmen der staatlichen "Null-Covid-Politik" wie Lockdowns, Massentests und Zwangsquarantäne. Eine unbekannte Zahl von Demonstranten wurde festgenommen. Bei Impfkampagnen wurden ältere oder chronisch kranke Menschen oft aus Angst vor Nebenwirkungen ausgenommen, so dass diese besonders gefährdet sind. Auch hat China keine fortschrittlichen ausländischen Impfstoffe wie mRNA-Vakzine zugelassen, sondern nur seine eigenen herkömmlichen Produkte zum Einsatz gebracht./sam/DP/men