NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Zeitung "Wall Street Journal" sieht die Last, die deutsche Wirtschaft klimaneutral aufzustellen, als wichtigen Faktor hinter dem Bruch der Berliner Regierungskoalition. Eine ähnliche Klimapolitik sorge auch in anderen Regierungen im Westen für Unruhe:

"Deutschland ist dabei, sich zu de-industrialisieren, da Hersteller nicht mehr mit den haushohen Energiepreisen zurechtkommen. Eine kürzliche Ankündigung von Volkswagen, (...) Arbeitsplätze abzubauen und (...) Fabriken zu schließen, ist die jüngste Maßnahme zur Verkleinerung bei einem zentralen deutschen Unternehmen. Die Industrieproduktion ist seit ihrem letzten Höchststand im Februar 2023 um etwa zehn Prozent gesunken und liegt fast 20 Prozent unter ihrem Höchststand von 2017. (...)

Über alldem schwebt Donald Trump. Seine Wiederwahl bedeutet, dass die USA ihre Umweltauflagen aufgeben und möglicherweise Fracking ausbauen könnten, um die heimischen Energiekosten zum Vorteil der amerikanischen Hersteller zu senken. Ein vom Ziel der Klimaneutralität beeinträchtigtes Europa wird nicht in der Lage sein, global zu konkurrieren, insbesondere wenn Trump seine Drohungen mit Zöllen wahrmacht. Deutschland wird das jüngste europäische Land sein, in dem sich die Wähler mit dieser neuen klimapolitischen Realität auseinandersetzen müssen. Es wird nicht das letzte sein."/ddo/DP/mis