WASHINGTON (dpa-AFX) - Zu den möglichen Folgen des Tods von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah im Libanon schreibt die "Washington Post":

"In einer Demonstration militärischer und geheimdienstlicher Leistungsfähigkeit, die an seinen Überraschungssieg über die arabischen Armeen im Sechs-Tage-Krieg 1967 erinnert, hat Israel der libanesischen Schiiten-Miliz Hisbollah eine Serie von Präventivschlägen versetzt, die in der Ermordung ihres langjährigen Führers Hassan Nasrallah unter einem Bombenhagel am Freitag gipfelte. Es ist eine hochverdiente Quittung für eine iranische Stellvertretermiliz, die für viele Terrorakte verantwortlich ist (...)

Hisbollahs plötzliche Enthauptung markiert auch einen Einschnitt im geopolitischen Status quo. Dies kann entweder die Krise der Region vertiefen oder den Anfang vom Ende anzeigen. (...) In einem bestmöglichen Szenario könnte eine Zurschaustellung amerikanischer Macht zusammen mit Vorsicht seitens Irans und diplomatischem Druck der USA auf Israel die Grundlage für ein Ende der Feindseligkeiten, Freiheit für die Geiseln in Gaza und einen Anstieg der humanitären Hilfe für die Palästinenser legen (....) Es gibt auf jeden Fall Hoffnung: Israels Schläge gegen die Hisbollah bedeuten einen ausreichenden Erfolg für Netanjahu und eine ausreichende Niederlage für den Iran und seine Verbündeten, Hamas inklusive, so dass alle Seiten zu dem Schluss kommen könnten, dass sie mit Kämpfen nichts mehr gewinnen, aber viel verlieren können."/blu/DP/zb