ULM (dpa-AFX) - Die "Südwest Presse" zum Binden-Skandal bei der WM:

"Diese WM war längst vor die Wand gefahren, bevor sie am vergangenen Sonntag angepfiffen wurde. Wie unter einem Brennglas wird jetzt nur deutlich, wie absurd die Entscheidung für Katar war und wie verrottet das System des Weltfußballs ist. Die moralische Empörung kommt deshalb viel zu spät und ist nur ein wohlfeiler Möchtegern-Aufstand. Wer die Seele des Fußballs retten will, muss nicht das TV-Gerät während der Übertragungen ausstellen, sondern endlich grundlegende Änderungen fordern. Der DFB kann nicht länger einen korrupten, zutiefst undemokratischen und in Teilen mafiös agierenden Weltfußballverband unterstützen, während Deutschland sich in der Ukrainekrise für den Kampf gegen Despoten und für Demokratie einsetzt. Europas Fußballverbände müssen an dieser Stelle gemeinsam handeln und zeigen, dass sie ihre selbst propagierten Werte nicht nur auf bunten Binden zur Schau stellen, sondern wirklich leben. Und zur Not den Bruch mit der übermächtigen Fifa wagen."/yyzz/DP/men