ULM (dpa-AFX) - Die "Südwest Presse" kommentiert die Strategie der Union und ihres Vorsitzenden Friedrich Merz im Wahlkampf:

"Merz, der sich provozieren lässt, Merz, der einen raushaut - genau das soll im Wahlkampf nicht mehr passieren. Schon gar nicht in den letzten vierzig Tagen. Kanzler-Modus statt kurzer Lunte, so also die Devise. Es gilt zudem, die Wähler der Mitte nicht zu verschrecken. Denn nur mit ihren Stimmen werden, allem Gerede über die AfD-Konkurrenz zum Trotz, Wahlen hierzulande gewonnen. Merz, von genau dieser Klientel stets misstrauisch beäugt, hat auf diesem Terrain einiges an Boden gut zu machen. Also übt er sich in dem, was er selbst als Zurückhaltung begreift. Sprüche à la "kleine Paschas" waren von ihm zuletzt nicht mehr zu hören. Aus Sicht von einigen in der Union allerdings drohte der angeblich so scharf profilierte Spitzenmann durch diese Selbstbeherrschung zu verblassen. (...) Kein Wunder also, dass der CDU-Parteichef kurz vor seiner Abreise nach Seeon die Forderung platzierte, straffälligen Doppelstaatlern den deutschen Pass zu entziehen."/yyzz/DP/men