ULM (dpa-AFX) - "Südwest Presse" zu Kritik an Kanzler Scholz:

"Tatsächlich kann man die allseitige Empörung der Scholz'schen Verhandlungspartner auch anders lesen. Der Kanzler hat eigentlich nicht mehr getan, als die Erwartungen sowohl der Bundesländer als auch die der europäischen Verbündeten nicht zu erfüllen. (...) Auch im Fall des von ihm befürworteten Einstiegs der chinesischen Cosco in eine Betreibergesellschaft des Hamburger Hafens muss man sich fragen, ob die Aufregung über den Deal angesichts eines jährlichen deutsch-chinesischen Handelsvolumens von 246 Milliarden Euro nicht ein wenig übertrieben ist. Für Scholz kommt es in der schwierigen Kriegs- und Corona-Lage darauf an, ein eigenes Profil zu gewinnen, ohne aber wichtige Partner zu vergraulen. Dafür muss er womöglich an der ein oder anderen Charaktereigenschaft arbeiten - die Stichworte lauten: Besserwisserei und dürftige Kommunikation. Dafür ist es noch nicht zu spät, doch so langsam sollte er damit anfangen."/zz/DP/he