NÜRNBERG (dpa-AFX) - "Nürnberger Nachrichten" zu Folgen der Italien-Wahl:

"Die Lage in Ungarn und Italien ist nur bedingt vergleichbar. Und doch siegen da wie dort die schrillen Töne über die leisen. Giorgia Meloni kann in allen Tonlagen singen, Eurokraten verfallen dagegen häufig in einen ziemlich langweiligen Singsang. An dieser Tonlage zu arbeiten, also ein Narrativ für die EU zu entwickeln, das über die spröden Aussagen einer Wertegemeinschaft hinausreicht, lohnt. Dann wäre die EU am Ende nachhaltig gestärkt. Der Spuk in Italien dürfte hingegen bald wieder Geschichte sein. Es ist nicht anzunehmen, dass ein Kabinett Meloni die Halbwertszeit der Vorgängerregierungen signifikant übertrifft. Zumal die Wählerinnen und Wähler zwischen Bozen und Palermo bald erkennen werden, dass kritisieren ungleich leichter ist als regieren."/be/DP/nas