MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der "Münchner Merkur" zu Libanon:

"Netanjahu hat den Waffenstillstand mit dem Blut zehntausender Opfer, schuldiger wie unschuldiger, herbeigebombt. Manchen gilt er deshalb als Kriegsverbrecher. Doch hat er, was manche im Westen nicht sehen wollen, seinem von Auslöschung bedrohten Land mit diesem Blutzoll vielleicht eine Generation lang relative Sicherheit vor Israels Todfeinden erkauft. Das macht ihn noch nicht zu einem Großen. Der würde er erst, wenn er die Chance nutzen würde, den Palästinensern die Hand zu reichen und das Siedler-Unrecht in der Westbank zu beenden. So oder so: Die Mörder des 7. Oktober und ihre Freunde dürften ihren Jubel von damals bitter bereuen. Ihr Plan, die eigenen Leute als lebende Schutzschilde zu missbrauchen, den Krieg zu internationalisieren und Israel so in den Abgrund zu ziehen, ist mit dem Kriegsaustritt der Hisbollah vorerst gescheitert."/yyzz/DP/men