MÜNCHEN (dpa-AFX) - "Münchner Merkur" zu Gasverbrauch/Zeitenwende:

"Es lässt aufhorchen, dass die Bundesbürger ihren Gasverbrauch im kalten September um mehr als ein Drittel gedrosselt haben. Gleichzeitig sind die Speicher voll. Den Energiekrieg gegen Westeuropa, den Putin schon lange vor Beginn des heißen Kriegs in der Ukraine angefangen hat, dürfte Russland verlieren. Das ist eine gute Nachricht. Man würde sich wünschen, dass die Ampelregierung im Großen genauso konsequent handelt, wie es die Verbraucher im Kleinen tun. Doch da ist es mit der Opferbereitschaft nicht ganz so weit her. Da gibt es noch zu viel Als-ob-Politik und Parteitaktik: Der grüne Wirtschaftsminister Habeck etwa versprach die "vorurteilsfreie Prüfung" des Weiterbetriebes der Atommeiler - doch jetzt kommt heraus, dass das Ergebnis des angeblichen "Stresstests" schon lange vorher feststand. Und der Kanzler? Der pfeift auf die von ihm selbst ausgerufene "Zeitenwende" und wiederholt in China die Fehler, die seine SPD 20 Jahre lang im Umgang mit Russland machte."/al/DP/he