MÜNCHEN (dpa-AFX) - "Münchner Merkur" zu CDU-Parteitag/Söder:

"Die neue Rolle als Reservekanzler zwingt den alten Wirtschaftsliberalen Merz in die Mitte der Union. Sein Kollege Markus Söder von der CSU hieße nicht Söder, hätte er nicht die Marktlücke erkannt - und besetzt. Söders grüne Phase ist vorbei, erkennbar an seinem mit giftigen Angriffen auf die Grünen und deren Gesellschaftsbild gespickten Parteitags-Gastspiel. Es stimmt: Söders Rede glich eher einem Bierzelt-Auftritt, von denen er in Bayern zuletzt etliche absolviert hatte. Er streichelte die konservative Unionsseele, wetterte gegen das Gendern, die Antidiskriminierungsbeauftragte und die linke Cancel Culture. Manchen CDU-Delegierten war der neue Söder-Sound zu deftig, einige haben ihm seine Rolle bei der Demontage Laschets nicht verziehen, und manche rieben sich die Augen ob der erneuten Wandlung des selbst erklärten Ober-Merkelianers. Aber der CSU-Chef lieferte einige interessante Fingerzeige auf den bayerischen Landtagswahlkampf. Söder hat ihn am Wochenende eröffnet."/yyzz/DP/he