MÜNCHEN (dpa-AFX) - "Münchner Merkur" zu Atom:

"Der nukleare Störfall, vor dem die Grünen seit ihrer Gründung unentwegt warnen, ist nun ausgerechnet in der Berliner Ampelkoalition eingetreten. Ganz gleich, welchen Atomkompromiss FDP, Grüne und SPD im letzten Moment noch aus dem Hut zaubern, der Schaden ist bereits jetzt irreparabel, und zwar für alle Beteiligten. Ausgerechnet in der deutschen Schicksalsfrage, der Versorgung von Europas größter Industrienation mit bezahlbarer Energie, steht die Koalition als zutiefst zerstritten da. Dafür trägt der Kanzler die Hauptverantwortung: Obwohl von Woche zu Woche deutlicher erkennbar wurde, wie sehr sich die Grüne und FDP in der Frage des Weiterbetriebs der Atommeiler verkeilten, merkelte Olaf Scholz vor sich hin, statt mit Verweis auf seine Richtlinienkompetenz einen Kompromiss zu erzwingen - bevor sich Grüne und FDP in ihren Positionen eingemauert hatten."/kkü/DP/he