COTTBUS (dpa-AFX) - "Lausitzer Rundschau" zu radikale Klimaschützer:

Wie so oft bei neuartigen Vergehen ist der Ruf nach Strafverschärfungen nicht weit. Auch Justizminister Buschmann kann sich solche für Angriffe auf Kunstwerke vorstellen. So löblich der Schutz von Kunst allerdings ist, ein solcher Schritt wäre wohl lediglich Symbolpolitik. Denn zum einen stellt sich die Frage, was damit alles geschützt werden soll. Gemälde? Skulpturen in der Stadt? Ganze Bauwerke? Und ist Tomatensuppenschütten fürs Klima verwerflicher als Graffiti-Schmieren fürs Ego? Zum anderen dürften radikale Klimaschützer sich kaum davon abhalten lassen. Der Gesetzgeber wäre lange mit einer Strafverschärfung beschäftigt, während sie sich andere Anschlagsziele aussuchen. Ein Katz- und Maus-Spiel hilft aber weder dem Klima noch dem Parlamentarismus. Deshalb wäre es sinnvoll, erst einmal die Justiz ihre Arbeit tun zu lassen, bevor man ihre Vorgaben verschärft./al/DP/mis