KASSEL (dpa-AFX) - "Hessische/Niedersächsische Allgemeine" zu Wahlkampf/Scholz:

"Auch in der Bevölkerung zieht ein Kandidat Olaf Scholz überhaupt nicht mehr. Nach der großformatigen Ankündigung der "Zeitenwende" und der Durchsetzung der Mindestlohnerhöhung kam unter seiner Ägide nicht mehr allzu viel. Scholz hat es zu oft versäumt, seine politischen Schwerpunkte den Krisenlagen anzupassen. Er konnte weder seine Ziele noch einzelne Maßnahmen hinreichend erklären, er schwieg zu laut, er zögerte zu lange, er scheiterte schließlich auch daran, die unterschiedlichen Interessen der Ampelmitglieder auszubalancieren. Und wie war das mit der bestellten Führung? Einer, dem sie tatsächlich zugetraut wird - von Partei und Bevölkerung -, ist zum Abwarten verdonnert: Boris Pistorius würde das sinkende sozialdemokratische Schiff übernehmen, wenn Scholz ihn ließe. Ein bisschen Zeit wäre noch für die Zeitenwende in der SPD. Besser spät als nie."/yyzz/DP/he