DÜSSELDORF (dpa-AFX) - "Handelsblatt" zu Kanzlerkandidatendebatte in der SPD:

"Tatsächlich hat die SPD die Debatte bewusst laufen lassen. Während Union und Grüne ihre Kanzlerkandidaten längst gekürt hatten, zögerte die SPD die Nominierung von Scholz hinaus. Erst sollte er zum regulären Wahltermin im Juni nominiert werden, selbst nach den vorgezogenen Neuwahlen erst am 11. Januar. Selbst unmittelbar nach dem Koalitionsbruch, als Scholz zumindest kurzzeitig die Herzen seiner Partei zuflogen, machte die SPD den Sack nicht zu. Diese Nicht-Nominierung war nichts anderes als ein brutales Misstrauensvotum gegenüber dem Kanzler. Die Parteispitze wollte sich die Hintertür Pistorius offenhalten, ausloten, wie schlecht die Stimmung an der Basis ist. Die SPD lieferte Scholz der eigenen Partei aus. Denn die Stimmung an der Basis ist, wenig überraschend, katastrophal."/DP/jha