DÜSSELDORF (dpa-AFX) - "Handelsblatt" zu Brüssel / Korruptions-Skandal:

"Das EU-Parlament sieht sich als Vorkämpfer gegen Bestechung und Bestechlichkeit. Seit Jahren fordern die Abgeordneten, dass die Union gegen Kleptokraten in ihren eigenen Reihen vorgeht - insbesondere gegen Ungarns Premier Viktor Orban, der den Rechtsstaat aushebelt und eine Günstlingswirtschaft pflegt. Ausgerechnet jetzt, da die Kommission endlich handelt und Mittel aus dem EU-Haushalt und dem Corona-Wiederaufbaufonds an Ungarn wegen mangelnder rechtsstaatlicher Standards nicht auszahlt, erschüttert der Korruptionsfall Brüssel. Orban wird es leichtfallen, seine Kritiker als Heuchler darzustellen. Er könnte zum großen Nutznießer der Affäre werden. Das darf nicht geschehen. (...) Zwar sind die Transparenzregeln schon heute streng. Doch bei Kontakten zu Drittstaaten gibt es Lücken, die geschlossen werden müssen. Auch der Vorschlag zur Einrichtung eines unabhängigen EU-Ethikgremiums muss rasch umgesetzt werden."/al/DP/jha