BERLIN (dpa-AFX) - Die Grünen fordern Aufklärung der Pannenserie beim Schützenpanzer Puma. Die Probleme müssten "sehr, sehr schnell aufgeklärt" und "vor allem dann auch gelöst werden", sagte die Parteivorsitzende Ricarda Lang am Montag in Berlin. Sie gehe davon aus und erwarte, dass die Abgeordneten schnellstmöglich informiert würden. "Und vor allem glaube ich, ist es ein Zeichen dafür, dass wir insgesamt Probleme haben, wenn es um die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr geht und auch um die Materialbeschaffung." Da müsse das Sondervermögen helfen, es brauche aber auch eine Reform des Beschaffungswesens.

Der Schützenpanzer Puma war bei Übungen der Bundeswehr für die Beteiligung an der Nato-Eingreiftruppe VJTF (Very High Readiness Joint Task Force) im nächsten Jahr komplett ausgefallen. Bei einem Training mit 18 Gefechtsfahrzeugen sei die Einsatzbereitschaft binnen einiger Tage auf null gesunken, berichtete der "Spiegel" am Samstag. Vor allem die Elektronik der Hightech-Panzer ist dem Bericht zufolge anfällig.

Die Bundeswehr brauche Schützenpanzer, gerade auch für die Nato und mit Blick auf das, was sich an der Ostflanke des Bündnisses abspiele, sagte Co-Parteichef Omid Nouripour in Anspielung auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Es sei "sehr bedenklich", dass die Pumas jetzt reihenweise ausfielen. Das zeige, "dass wir ganz dringend und überfälligerweise eine andere Art des Materialmanagements und auch der Beschaffung bei der Bundeswehr brauchen". Er wisse nicht, ob nun neue Pumas angeschafft würden oder nicht, aber auf keinen Fall dürfe eine Fähigkeitslücke entstehen, sagte Nouripour. "Und deshalb braucht es jetzt eine Änderung nicht nur der Kultur bei Beschaffung und Management von Material, sondern vor allem gerade bei diesem einen Thema, nämlich beim Thema Schützenpanzer einen großen, beherzten Schritt nach vorne." Eine solche Fähigkeitslücke wäre schlecht für die Sicherheit Deutschlands./hrz/DP/mis