MÜNSTER (dpa-AFX) - Vor dem Landgericht Münster werden am Mittwoch (9.00) die Plädoyers im Verfahren um den ehemaligen Chef der Sparda-Bank Münster, Enrico Kahl, erwartet. Laut Anklage soll der Manager in Hunderten von Fällen private Feiern, Essen in Nobelrestaurants, Geschenke und Reisen auf Kosten seines Arbeitgebers abgerechnet haben. Zusammengerechnet entstand laut Staatsanwaltschaft ein Millionen-Schaden. In dem Prozess hatte Kahl ein Teilgeständnis abgelegt und einen angerichteten Schaden von 460 000 Euro eingeräumt. Ein Urteil soll voraussichtlich am 28. Oktober gesprochen werden.

Kahl war 2015 nach Routine-Prüfungen vom Aufsichtsrat fristlos entlassen worden. Der Bank-Manager war 20 Jahre lang Vorstand und seit 1998 Vorstandschef der Genossenschaftsbank. Zum Zeitpunkt seiner Entlassung hatte die Bank eine Bilanzsumme von 2,3 Milliarden Euro. 2018 fusionierte die Sparda-Bank Münster mit der Sparda-Bank West mit Sitz in Düsseldorf./lic/DP/he