Kleinunternehmerindex der VR Smart Finanz: Starke Belastung durch

Bürokratie, Energiekosten, Steuern und Abgaben (FOTO)

Eschborn (ots) - Im Rahmen der Konjunkturschwäche in Deutschland hat sich die

Stimmung bei Kleinunternehmen deutlich eingetrübt, und Liquiditätsengpässe haben

erneut zugenommen. Das zeigt die aktuelle Studie von VR Smart Finanz und der

Steinbeis Hochschule. Wesentliche Gründe liegen in hohen Belastungen durch

Bürokratie, Steuern und Abgaben sowie Energiekosten. Die Zukunftsaussichten

bewerten Kleinunternehmen jedoch besser als ihre aktuelle Lage, das verdeutlicht

der neu eingeführte Kleinunternehmerindex der VR Smart Finanz. So weist der

Indikator für den 12-Monatsvergleich eine negative Tendenz auf (-3), während die

Erwartungen für die Zukunft positiver sind (+13). Daher planen viele Unternehmen

Investitionen. Dabei stehen nicht nur Erhaltungs- beziehungsweise

Ersatzinvestitionen, sondern mehrheitlich Erweiterungsinvestitionen, etwa zur

Ausweitung des Geschäftsbetriebs im Fokus. Nachhaltige Vorhaben bleiben

ebenfalls relevant, 50 Prozent der Befragten planen diese in den nächsten

Monaten.

Stimmung hat sich eingetrübt

Während im Frühjahr 2024 noch erste Anzeichen auf einen konjunkturellen

Aufschwung hindeuteten, zeigt sich im November 2024, dass die wirtschaftliche

Erholung ausgeblieben ist. Entsprechend dazu hat sich auch die Stimmung bei

Kleinunternehmen verschlechtert. Nur noch 43 % der Befragten bewerten ihre

wirtschaftliche Lage als gut oder sehr gut (April 2024: 55 %), während jedes

fünfte Unternehmen seine Lage als (sehr) schlecht einstuft (April 2024: 13 %).

Vor dem Hintergrund hoher Kosten und einer allgemeinen Nachfrageschwäche

beurteilen die Unternehmen auch die Entwicklung ihrer Aufträge, Umsätze und

Gewinne im Vergleich zu vor 12 Monaten schlechter als noch in den

Vorbefragungen. Über die Hälfte der Befragten (51 %) beklagen

Liquiditätsengpässe und damit mehr als dreimal so viele wie noch im

Vorkrisenjahr 2019.

Belastungen führen zu Investitionszurückhaltung

Nur noch 27 % der Befragten empfinden die wirtschaftspolitischen

Rahmenbedingungen als förderlich. Vor einem halben Jahr lag dieser Wert noch bei

35 %. Steuern- und Abgaben, Energiekosten sowie Regulierung/Bürokratie werden

als besondere Herausforderungen genannt. Vor diesem Hintergrund haben nur 47 %

der Kleinunternehmen wie geplant investiert, knapp 40 % haben Investitionen

verschoben oder abgesagt.

Steigende Investitionsneigung für die Zukunft

Trotz der aktuellen Herausforderungen blicken Kleinunternehmen tendenziell

optimistisch in die Zukunft. Knapp 40 % der Befragten erwarten eine Verbesserung

ihrer wirtschaftlichen Lage und Auftragslage, nur 20 % gehen von einer weiteren

Verschlechterung aus. Diese positive Zukunftserwartung spiegelt sich auch in der

Investitionsplanung der Unternehmen wider. 60 % geben Investitionsbedarf in den

kommenden Monaten an und planen konkret Investitionen in den nächsten Jahren.

Dabei stehen mehrheitlich Erweiterungsinvestitionen im Fokus. Nachhaltige

Vorhaben erweisen sich nach wie vor als relevant: Entsprechende Investitionen

planen 50 % bereits in den kommenden 12 Monaten, und damit ähnlich viele wie in

der Vorbefragung.

Klare Botschaft an die Politik

Die Studienergebnisse verdeutlichen, dass sich die allgemeine Konjunkturschwäche

und die strukturellen Herausforderungen der Wirtschaft auch in der Stimmung von

Kleinunternehmen niederschlagen. Ihre Liquiditätsausstattung hat sich in diesem

Zusammenhang weiter verschlechtert und sie investieren zurückhaltender. Trotz

der aktuellen Belastungen blicken Kleinunternehmen zuversichtlich in die Zukunft

und planen Investitionen. Um die nachhaltige Grundlage für eine anziehende

Investitionstätigkeit und damit Wachstum zu schaffen - das zeigt die Studie

ebenfalls - sind allerdings verbesserte Rahmenbedingungen durch die Politik

erforderlich, wie etwa Bürokratieabbau oder die Senkung der Steuer- und

Abgabenlast.

Zur Studie: Das Stimmungsbarometer ist eine regelmäßige Studie der VR Smart

Finanz in Zusammenarbeit mit dem CFin - Research Center For Financial Services

der Steinbeis-Hochschule. Die Befragung fand vom 03. bis 10. Oktober 2024 unter

300 Geschäftskunden, Gewerbekunden, Soloselbständigen sowie Unternehmen aus dem

kleineren Mittelstand statt.

Der Kleinunternehmerindex der VR Smart Finanz : In dem neu eingeführten

Kleinunternehmerindex wird anhand von zwei Hauptindikatoren dargestellt, wie

Kleinunternehmen ihre aktuelle Situation im Vergleich zur Lage von vor 12

Monaten beurteilen bzw. welche Erwartungen sie für die kommenden 12 Monate

haben. Damit sind Veränderungen im Stimmungsbild künftig auf einen Blick

ersichtlich.

Weitere Details zur Studie und ihre Ergebnisse finden Sie unter VR Smart Finanz

- Stimmungsbarometer November 2024: Stimmung trübt sich ein bei Kleinunternehmen

(https://www.vr-smart-finanz.de/stimmungsbarometer-2024-11)

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OTS: VR Smart Finanz AG