Wellpappenindustrie sieht Herbst mit extremer Sorge entgegen /
Kostensteigerungen bei Rohstoffen, Transport und Energie übertreffen
bisherige Anpassungen beim Wellpappenpreis dramatisch (FOTO)
Darmstadt (ots) - Unsichere Perspektiven beim Thema Energieversorgung und massiv
erhöhte Rohstoff-, Transport- und Energiekosten lassen die Wellpappenindustrie
mit extremer Sorge auf die kommenden Monate blicken. Beim Preisniveau für
Wellpappe habe man im Vergleich zur Gesamtlast der Kostensteigerungen nur
unzureichende Anpassungen durchsetzen können, erklärt der Verband der
Wellpappen-Industrie e. V. (VDW). Dessen ungeachtet stelle die Branche weiterhin
zuverlässig die Versorgung mit der Transportverpackung Nummer eins sicher und
leiste so einen unverzichtbaren Beitrag zur Aufrechterhaltung der Lieferketten.
"Das drastisch erhöhte Preisniveau unseres wichtigsten Rohstoffes
Wellpappenrohpapier stellt unsere Branche nun schon seit September 2020 vor
immer neue Belastungsproben", stellt der VDW-Vorsitzende Dr. Steffen P. Würth
fest. "Ein im Juli 2022 erstmals wieder verzeichneter geringfügiger Rückgang
beim Gesamtpreis für Wellpappenrohpapier muss vor diesem Hintergrund als Tropfen
auf dem heißen Stein bewertet werden. Er ändert nichts an der erheblichen
Bedrängnis, in der sich unsere Branche seit geraumer Zeit befindet", betont
Würth.
Das Gesamtpreisniveau für Wellpappenrohpapier sei von September 2020 bis Mai
2022 um insgesamt 85,3 Prozent gestiegen. "Im direkten Vergleich mit dem Preis
unseres daraus hergestellten Produktes wird überdeutlich, wie weit sich die
Schere hier geöffnet hat: Das Preisniveau für Wellpappe lag im Mai 2022 um 43,2
Prozent über dem Level vom September 2020 - die Papierpreiserhöhung hingegen
fiel etwa doppelt so hoch aus", erklärt der VDW-Vorsitzende. Als erhebliche
Zusatzbelastung wirkten Kostensteigerungen bei weiteren wichtigen Rohstoffen
sowie in den Bereichen Energie und Transport auf die Wellpappenindustrie ein. So
sei beispielsweise der Preis für Stärke und Stärkeerzeugnisse dem Statistischen
Bundesamt zufolge von September 2020 bis Juli 2022 um 81,1 Prozent gestiegen.
Stärkebasierter Leim wird für das Verkleben der Papierbahnen zur fertigen
Wellpappe benötigt und hat für die Branche entsprechend hohe Bedeutung.
Die Kosten für Gas bei Abgabe an die Industrie sind nach Angaben des
Statistischen Bundesamtes von September 2020 bis Juli 2022 um 448,3 Prozent in
die Höhe geklettert. Beim Strompreis mussten Sondervertragskunden in der
Industrie laut Statistischem Bundesamt im Zeitraum September 2020 bis Juli 2022
eine Erhöhung um insgesamt 172 Prozent hinnehmen. Der von der Verkehrsrundschau
ermittelte Frachtkostenindex weist in der Entwicklung vom zweiten Quartal 2020
bis zum zweiten Quartal 2022 18,3 Prozent Steigerung auf.
"Zwei Drittel aller Transportverpackungen in Deutschland bestehen aus Wellpappe
- die im VDW organisierten Unternehmen leisten somit jeden Tag einen
unverzichtbaren Beitrag dazu, dass Industrie, Handel sowie Verbraucherinnen und
Verbraucher zuverlässig beliefert werden. Dieser Verantwortung wollen wir auch
weiterhin gerecht werden. Im Gegenzug muss unsere Branche aber darauf zählen
können, dass sie die insgesamt dramatisch angestiegene Kostenlast nicht länger
zu einem unverhältnismäßig hohen Anteil trägt", so der eindringliche Appell von
Würth.
Eine Grafik zur Entwicklung der Preisindizes für Wellpappe und
Wellpappenrohpapier finden Sie hier (https://www.wellpappen-industrie.de/presse/
bilddatenbank/grafik/download-545.html) .
Pressekontakt:
Verband der Wellpappen-Industrie e. V.
Sabine Egidius
PR-/Marketing-Managerin
Tel.: +49 (0) 30 700 140 434
E-Mail: mailto:egidius@vdw-da.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/71327/5321597
OTS: Verband der Wellpappen-Industrie e. V.