VCI-Quartalsbericht 3. Quartal 2024 / Stimmung auf Tiefpunkt

Frankfurt/Main (ots) -

- Minus bei der Produktion gegenüber Vorquartal: - 2,7 Prozent

- Erzeugerpreise sinken leicht: - 0,2 Prozent

- Umsatz sinkt deutlich gegenüber Vorquartal: -2,5 Prozent

- Prognose: Produktion + 2 Prozent und Branchenumsatz -2 Prozent

Im dritten Quartal 2024 musste die chemisch-pharmazeutische Industrie einen

kräftigen Dämpfer hinnehmen. Die erhoffte Erholung der Chemienachfrage sowohl in

Deutschland als auch im Ausland blieb aus. Viele Industriekunden drosselten ihre

Produktion, damit sank auch die Nachfrage nach chemischen Erzeugnissen. Hinzu

kamen schwache Pharmageschäfte auf den ausländischen Märkten. Als Folge passt

der VCI seine Wachstumsprognose an und erwartet für das Gesamtjahr beim

Branchenumsatz statt eines leichten Wachstums nun ein Minus von 2 Prozent.

Insgesamt tritt die deutsche Wirtschaft weiter auf der Stelle, die Bundespolitik

ist aktuell größtenteils mit sich selbst beschäftigt und die Stimmung in den

Unternehmen könnte kaum schlechter sein. Somit bietet der Ausblick auf die

kommenden Monate wenig Hoffnung.

VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup sagt zur Lage der Branche:

"Unsere Industrie befindet sich in einer schweren Rezession. Die Nachfrage nach

chemischen Produkten sinkt weiter, auch das Pharmageschäft schwächelt. Die

Auslastung in unseren Betrieben hangelt sich von Tiefpunkt zu Tiefpunkt. Eins

ist klar: Die Krise ist weitgehend hausgemacht. Wir haben große strukturelle

Probleme in Deutschland, die für unsere Industrie und unser Land immer mehr zur

Last werden. Denn die Bedeutung einer starken Wirtschaft für Wohlstand,

Sicherheit und politische Stabilität ist gewaltig. Das Fundament des Standorts

ist nach wie vor gut, aber an vielen Stellen ist der Lack ab und es korrodiert.

Da lässt sich mit Farbe nichts mehr übertünchen. Wir müssen an die Substanz.

Unsere Industrie braucht daher zeitnah niedrige Energiepreise, ein

wettbewerbsfähiges Steuersystem, schnellere Genehmigungen sowie weniger

Bürokratie und Regulierung aus Brüssel. Auch mit Blick auf die USA muss eine

neue Bundesregierung nun dringend für bessere Rahmenbedingungen sorgen."

Für das Gesamtjahr rechnet der VCI nun mit einem Wachstum der Produktion von nur

noch 2 Prozent. Der Branchenumsatz dürfte in diesem Jahr um 2 Prozent sinken.

Sowohl der Inlandsumsatz als auch das Auslandsgeschäft sind rückläufig.

Die Zahlen im Überblick:

- Die Produktion sank im Vergleich zum Vorquartal um 2,7 Prozent. Damit

erreichte sie nur noch das niedrige Vorjahresniveau. Die Kapazitätsauslastung

nahm ebenfalls weiter ab und lag zuletzt mit 74,8 Prozent weiterhin unter der

Rentabilitätsschwelle.

- Die schwache Nachfrage und sinkende Rohstoffkosten ließen die Erzeugerpreise

im dritten Quartal im Vergleich zu den vorangegangenen drei Monaten um 0,2

Prozent sinken. Damit waren chemische und pharmazeutische Erzeugnisse 0,3

Prozent günstiger als ein Jahr zuvor.

- Der Gesamtumsatz der Chemie- und Pharmaindustrie ging deutlich um

saisonbereinigt 2,5 Prozent auf insgesamt 51,1 Milliarden Euro zurück. Das

Vorjahresniveau wurde mit einem Minus von 1,8 Prozent ebenfalls kräftig

verfehlt.

- Die schlechte wirtschaftliche Situation in der Chemie zeigt sich in

rückläufigen Beschäftigtenzahlen. Aufgrund von Zuwächsen im Pharmabereich

bleibt die Zahl der Arbeitsplätze von rund 479.500 Beschäftigten in der

chemisch-pharmazeutischen Industrie aber insgesamt auf einem weiterhin hohen

und stabilen Niveau.

HINWEIS: Pressemitteilung und Quartalsbericht finden Sie unter

https://www.vci.de

Der VCI und seine Fachverbände vertreten die Interessen von rund 2.300

Unternehmen aus der chemisch-pharmazeutischen Industrie und chemienaher

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der Wissenschaft und den Medien. 2023 setzten die Mitgliedsunter-nehmen des VCI

rund 245 Milliarden Euro um und beschäftigten über 560.000 Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter.

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