Deutscher Maschinenbau in großer Sorge: Umsatzrückgang in 2023
erwartet
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Frankfurt am Main (ots) -
- PwC Maschinenbau-Barometer: Kostendruck ist die größte Herausforderung
- Auslastung bleibt hoch
- Branchenausblick 2023 negativ
Die Inflation setzt die deutsche Wirtschaft weiterhin unter Druck. Auch den
Maschinenbauern bereiten die steigenden Kosten weiterhin starkes Kopfzerbrechen.
Sie befürchten für das kommende Jahr einen weiteren deutlichen Anstieg. Vor
allem die Kosten für Energie und Strom werden nach Schätzung der
Entscheider:innen durchschnittlich um mindestens 35 Prozent anziehen. Die
Unternehmenslenker sind besorgt, wie aus dem aktuellen Maschinenbau-Barometer
der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland (PwC)
hervorgeht.
Energiekosten drücken die Stimmung
Acht von zehn befragten Entscheider:innen im deutschen Maschinen- und Anlagenbau
gehen davon aus, dass die Gesamtkosten im Jahr 2023 weiter ansteigen werden. Für
ebenso viele Befragte bleibt der entstehende Kostendruck die größte
Herausforderung für ihre Unternehmensentwicklung im kommenden Jahr. Das wird
sich vor allem auf die Preise auswirken. Über zwei Drittel der Manager:innen
werden zu Beginn des kommenden Jahres ihre Verkaufspreise steigern, jedoch
rechnen lediglich 11 Prozent noch damit, ihre Profitabilität halten zu können.
Für mehr als ein Drittel der Befragten kann ein Sinken der Margen nicht
abgewendet werden.
Im Kostenmix sind vor allem die Energiekosten für die Branche von hoher
Relevanz. 71 Prozent der Befragten rechnen damit, dass im kommenden Jahr die
Energiekosten weiter steigen werden. Im Durchschnitt erwarten sie eine
Steigerung von 36,3 Prozent. Jede:r zehnte Entscheider:in geht sogar davon aus,
dass die Energiekosten sogar um über 50 Prozent steigen werden. Zwei Drittel der
Befragten rechnet darüber hinaus auch mit steigenden Kosten für Rohstoffe und
Vorprodukte - hier werden im Schnitt Steigerungen von 17,6 Prozent erwartet.
Deutlich geringer fallen demgegenüber die möglichen Steigerungen der
Personalkosten aus: im Schnitt um 7 Prozent.
"Die Ergebnisse unseres Barometers zeigen deutlich, wie wichtig aktuell
Maßnahmen wie die kürzlich vom Bundestag verabschiedete Gaspreisbremse für die
Branche sind", bemerkt Dr. Klaus-Peter Gushurst, Leiter des Bereichs Industries
and Innovations bei PwC Deutschland. "Die gute Nachricht: Die derzeitige
Auslastung der Maschinenbauer ist auf einem stabil hohen Niveau. Die Mehrheit
der befragten Unternehmen arbeitet sogar bereits heute am Kapazitätslimit.
Deshalb sind gerade jetzt Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Eindämmung der
Energiekosten dringend geboten."
Verunsicherung nimmt weiter zu
Fast die Hälfte der befragten Unternehmenslenker blickt pessimistisch auf die
deutsche Konjunkturentwicklung der kommenden zwölf Monate. Noch vor dem Ausbruch
des Krieges in der Ukraine hatte ihr Anteil bei 14 Prozent gelegen. Gegenüber
dem Vorquartal ist vor allem die Gruppe der Unentschlossenen deutlich gewachsen,
von 34 auf 42 Prozent. Bei der Bewertung der Weltwirtschaft zeigt sich ein
ähnliches Bild: Rund die Hälfte der Entscheider:innen steht der Entwicklung der
globalen Konjunktur im Jahr 2023 skeptisch gegenüber. Ein Drittel ist
unentschlossen, lediglich jede:r Fünfte glaubt an einen positiven Trend.
Deshalb setzen die meisten Unternehmen derzeit auf die Stärkung ihrer
Abwehrkräfte. Als Gegenmaßnahmen gegen die Folgen des Krieges in der Ukraine
fokussiert sich die Mehrheit der Entscheider:innen auf die Steigerung der
Energieeffizienz. Ihr Anteil hat gegenüber dem Vorquartal am stärksten
zugenommen, von 40 auf 57 Prozent. Viele Unternehmen arbeiten parallel dazu auch
an einer Neuaufstellung: Vier von zehn Befragten erschließen neue Kunden, 39
Prozent strukturieren ihrer Lieferketten um, weitere 29 Prozent verändern ihren
Energiemix, mittelfristig wird zudem der Footprint hinterfragt.
Prognose: Umsatz 2023 im Minus
Für das Jahr 2023 prognostizieren die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer eine
Umsatzentwicklung für die Gesamtbranche von -2,9 Prozent. Der Anteil derjenigen
Entscheider:innen, die überhaupt an ein Wachstum glauben, ist rapide gesunken.
Inzwischen erwartet über die Hälfte der Befragten eine negative
Umsatzentwicklung. Damit ist die Umsatzprognose seit dem Vorquartal wieder
deutlich abgeschmolzen und befindet sich auf dem tiefsten Stand der letzten zwei
Jahre. "Die Mehrheit der Manager blickt mit Sorge in die Zukunft. Die Gefahr
einer Rezession ist bedrohlich real. Umso wichtiger ist es bereits jetzt, die
richtigen Schritte einzuleiten. Dazu zählen die Steigerung der Liquidität und
intelligente Investitionen in eine Wachstumsstrategie sowie eine Überprüfung des
Footprints", resümiert Gushurst.
Über das PwC Maschinenbau-Barometer:
Das PwC Maschinenbau-Barometer ist das Ergebnis einer vierteljährlichen
Panelbefragung unter Führungskräften des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus.
Neben einer Einschätzung der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung spiegelt
die Studie die Unternehmenserwartungen hinsichtlich zentraler Kennzahlen wie
Kosten, Preise und Investitionsvolumina. Zudem werden in jeder Ausgabe
wechselnde Themen vertieft.
Das Maschinenbau-Barometer finden Sie unter:
https://www.pwc.de/maschinenbau-barometer
PwC hat für Industrieunternehmen zudem ein Playbook zur Reaktion auf das Risiko
einer Rezession entwickelt. Erfahren Sie hier, was Unternehmen jetzt tun können:
www.pages.pwc.de/industrial-manufacturing-recession-playbook
(https://pages.pwc.de/industrial-manufacturing-recession-playbook)
Über PwC:
PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen aufzubauen und
wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 327.000 Mitarbeitende in 152 Ländern tragen
hierzu mit hochwertigen, branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei. Die Bezeichnung PwC
bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder eine oder mehrere der rechtlich
selbstständigen Netzwerkgesellschaften. Weitere Details unter
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